Balkonkraftwerk Ertrag messen schnell und einfach
Balkonkraftwerke boomen und sind heute so günstig wie nie zuvor. Daher haben immer mehr Haus- und Wohnungsbesitzer oder Mieter ein Balkonkraftwerk in Betrieb. So misst Du den Ertrag bei Deinem Balkonkraftwerk.
Melde Dich zum Newsletter an!
Die Nutzung von Solarenergie durch Balkonkraftwerke ist eine zunehmend beliebte Methode, um in städtischen Umgebungen nachhaltige Energie aus der Sonne zu gewinnen. Diese kleinen, aber effektiven Systeme können direkt an Balkongeländern, Terrassen oder beispielsweise Carports angebracht werden und bieten eine großartige Möglichkeit, Energiekosten zu senken und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Eine wichtige Komponente beim Betrieb eines Balkonkraftwerks ist das Verständnis und die Messung des Energieertrags. In diesem Artikel erklären wir, warum das wichtig ist und wie es funktioniert.
Grundlagen der Balkonkraftwerke
Ein Balkonkraftwerk besteht in der Regel aus einem oder zwei, manchmal auch mehr Photovoltaikmodulen, einem Wechselrichter und dem notwendigen Anschlusszubehör. Diese Module fangen Sonnenlicht ein und erzeugen daraus Gleichstrom. Der Wechselrichter wandelt den gewonnenen Gleichstrom in Wechselstrom um, der dann direkt in das hausinterne Stromnetz eingespeist wird.
Warum die Messung des Ertrags wichtig ist
Die Messung des Solarertrags hilft nicht nur dabei, die Effizienz des Systems zu überwachen, sondern kann auch finanzielle Vorteile haben. So kannst Du Dein Verbrauchsverhalten anpassen und beispielsweise Spül- oder Waschmaschine dann einschalten, wenn besonders viel „Sonnenstrom“ geerntet wird. Darüber hinaus hilft die Messung, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen – beispielsweise Leistungseinbußen durch Verschmutzung – und die Leistung des Systems zu optimieren.
Methoden zur Ertragsmessung
Für die Überwachung des Ertrags gibt es mehrere Methoden:
- Integrierte Wechselrichter-Messsysteme: Die meisten modernem Mikrowechselrichter bieten eingebaute Monitoring-Funktionen, die die Daten über WLAN oder eine proprietäre Funkschnittstelle zur Verfügung stellen. Über eine dazugehörige App oder ein Web-Interface kannst Du die Daten dann abrufen.
- Externe Energiemonitoring-Systeme: Die einfachste Lösung ist hier eine WLAN-Mess-Steckdose. Die steckst Du zwischen den Mikrowechselrichter und die eigentliche Einspeisesteckdose und kannst dann abermals über WLAN und eine App die Daten auswerten. Mess-Steckdosen ohne WLAN zeigen die Daten auf einem Display an. Das ist aber unpraktisch, wenn diese Mess-Steckdose nicht auf dem Balkon oder der Terrasse, sondern beispielsweise auf dem Dachboden oder im Keller angebracht ist und Du jedes mal dort hin tigern musst, um Daten abzulesen. Da sind die WLAN-Mess-Steckdosen die bessere Wahl. Diese unabhängigen Systeme können zusätzlich zum Wechselrichter installiert werden und bieten detaillierte Analysen des Energieflusses.
- Smart-Home-Integrationen: Einige Smart-Home-Systeme ermöglichen die Integration von Energiemonitoren, die den Solarertrag zusammen mit anderen Haushaltsenergiedaten anzeigen.
- Separater Stromzähler: Lässt Du dein Balkonkraftwerk von einem Elektriker installieren, kann dieser entweder in einem kleinen Anschlusskasten, an den der Wechselrichter den Wechselstrom liefert oder auch in einer Verteilung einen zusätzlichen Stromzähler installieren, der die Leitung misst, über den der Solarstrom eingespeist wird.
- Smart Meter des Energieversorgers: Ganz bequem geht es, wenn Dein Energieversorger oder Messstellenbetreiber ein intelligentes Messsystem, also ein Smart Meter bei dir verbaut hat und Du dann über ein entsprechendes Webportal oder eine App dessen Daten einsehen kannst. Auch ein solches Smart Meter misst nämlich den Strom, der vom Haus ins öffentliche Netz fließt. Damit kannst Du also auch dein Balkonkraftwerk auswerten. Allerdings liefern die vorher genannten Messmethoden oft mehr Daten, als so ein Smart Meter, dann meisten nur die eingespeiste Wattzahl angibt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Installation eines Messsystems
- Auswahl des richtigen Systems: Entscheide, ob ein integriertes System des Wechselrichters ausreicht oder ob zusätzliche Geräte benötigt werden.
- Installation: Die Installation kann oft selbst durchgeführt werden, indem die Sensoren und das Monitoring-System gemäß der Anleitung des Herstellers angeschlossen werden. Eine WLAN-Steckdose beispielsweise musst Du nur in die Steckdose in der Wand stecken und dann das Kabel vom Wechselrichten dran stecken.
- Konfiguration der Software: Richte die zugehörige App oder das Web-Interface ein, um Daten in Echtzeit zu erhalten und auszuwerten.
- Intelligente Steckdose für Smart Home, schaltet automatisch oder manuell die Stromzufuhr angeschlossener Geräte (bis 2.300 Watt)
- Energie sparen durch individuelles Schalten: einmalig, täglich, wochentäglich, rhythmisch, zufällig, je nach Zeitpunkt von Sonnenauf- und -untergang oder per Google-Kalender
- Steuerbar per FRITZ!Fon via DECT, per PC, Smartphone oder Tablet über die Benutzeroberfläche der FRITZ!Box oder MyFRITZ!App
- Misst den Energieverbrauch und zeigt Details zu Leistung, Verbrauch, Stromkosten sowie zur CO2-Bilanz und versendet diese auf Wunsch per Push-Mail
- Lieferumfang: FRITZ!DECT 200, Deutsche Installationsanleitung
Interpretation der Messdaten
Die erfassten Daten zeigen, wie viel Energie zu welcher Tageszeit produziert wird. So kannst Du Erfahrungen sammeln, wie Dein Balkonkraftwerk im Winter und im Sommer, bei klarer Sonne oder bei bedecktem Himmel Leistung zeigt. Diese Informationen sind entscheidend, um die Leistung zu bewerten und zu erkennen, ob bestimmte Umstände wie Verschattung oder Verschmutzung die Effizienz beeinträchtigen. Nimmt im Frühjahr beispielsweise die eigentlich ansteigende Leistung wieder ab, kann das mit einem Baum zusammenhängen, der im Frühjahr sein Laubkleid anlegt. Bricht die Leistung sehr plötzlich ein, kann eine starke Verschmutzung oder ein Schaden an einem PV-Modul die Ursache sein.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
- Muss ich wirklich überhaupt messen? Müssen, musst Du nicht. Aber wenn Du nicht misst, kannst Du auch nicht auswerten, was Dein Balkonkraftwerk bringt, wie viel Stromkosten Du einsparst und wann sich die Investition in das Balkonkraftwerk amortisiert hat.
- Wie oft sollte ich meinen Ertrag überprüfen? Tägliche Überprüfungen sind ideal, um ein gutes Verständnis der Leistung zu entwickeln und auch über den Jahresverlauf den Ertrag auswerten und beurteilen zu können.
- Was mache ich, wenn die Ertragszahlen plötzlich sinken? Überprüfe die Module auf Verschmutzung oder Beschädigung und konsultiere gegebenenfalls einen Fachmann.
Fazit
Die Installation und das Monitoring eines Balkonkraftwerks sind nicht nur ein Schritt in Richtung nachhaltigerer Lebensweise, sondern auch eine Möglichkeit, aktiv an der Energieerzeugung teilzunehmen und die eigenen Energiekosten zu optimieren. Mit den richtigen Messmethoden und einem grundlegenden Verständnis der beteiligten Technologien können Besitzer von Balkonkraftwerken sicherstellen, dass sie das Maximum aus ihrer Investition herausholen. Weiterhin tragen sie dazu bei, das Bewusstsein für erneuerbare Energien zu schärfen und können als Inspirationsquelle für Nachbarn und die lokale Gemeinschaft dienen.
Durch regelmäßiges Überprüfen und Anpassen des Systems können auch kleine Einstellungen große Wirkungen erzielen. Das Wissen um den eigenen Energieertrag stärkt nicht nur das persönliche Empowerment, sondern fördert auch eine tiefere Verbindung zur eigenen Energieverwendung und -produktion. Lassen Sie Ihr Balkonkraftwerk nicht nur ein Teil Ihrer Wohnung, sondern ein aktiver Teilnehmer an Ihrer umweltbewussten Lebensweise sein. Engagieren Sie sich, bleiben Sie neugierig und nutzen Sie die Technologie von heute, um eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.
Lohnt sich ein Batteriespeicher für Balkonkraftwerke?
Das Messen des Stromertrages Deines Balkonkraftwerks hilft Dir auch dabei, diese Frage zu entscheiden. Die Frage, ob sich ein Batteriespeicher für ein Balkonkraftwerk lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die sowohl wirtschaftlicher als auch praktischer Natur sind. Hier sind einige Aspekte, die bei der Entscheidung eine Rolle spielen:
1. Energiebedarf und -verbrauch
Ein Batteriespeicher ermöglicht es, den tagsüber erzeugten Strom zu speichern und ihn zu nutzen, wenn die Sonne nicht scheint, also typischerweise abends oder nachts. Wenn Du einen Großteil des Stroms während dieser „Nicht-Sonnen-Zeiten“ verbrauchst, könnte ein Batteriespeicher sinnvoll sein, um die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz und die Stromkosten zu reduzieren.
2. Größe und Kapazität des Balkonkraftwerks
Balkonkraftwerke haben in der Regel eine begrenzte Kapazität, wenn sie typischerweise aus zwei PV-Modulen mit beispielsweise 450 Watt Peak bestehen. Die Menge an Strom, die sie produzieren können, ist also begrenzt. Dies muss in Relation zur Kapazität des Batteriespeichers gesetzt werden, denn ein zu großer Speicher wäre unter Umständen nie vollständig geladen, was seine Effizienz und Lebensdauer beeinträchtigen könnte.
3. Kosten des Batteriespeichers
Die Kosten für Batteriespeicher für Balkonkraftwerke sind in den letzten anderthalb Jahren deutlich gesunken, liegen aber dennoch bei mindestens circa 800 Euro. Das kann die anfänglichen Einsparungen durch das Balkonkraftwerk möglicherweise erst einmal ausbremsen. Die Amortisationszeit sollte daher genau berechnet werden. In vielen Fällen finden sich die Anschaffungskosten eines Batteriespeichers nicht so schnell durch Einsparungen auf der Stromrechnung wieder. Vor allem dann, wenn Du den Strom tatsächlich vorwiegend tagsüber verbrauchst, wenn die Sonne scheint.
4. Umweltauswirkungen und Nachhaltigkeit
Ein Batteriespeicher kann die Nutzung von Solarstrom maximieren und somit die CO2-Bilanz verbessern, da weniger Strom aus fossilen Quellen bezogen wird. Allerdings sollten auch die Umweltauswirkungen der Produktion und Entsorgung von Batterien berücksichtigt werden.
Fazit
Ob sich ein Batteriespeicher für ein Balkonkraftwerk lohnt, hängt stark von den individuellen Gegebenheiten und Prioritäten ab. Eine gründliche Analyse des eigenen Stromverbrauchs, der finanziellen Möglichkeiten und der spezifischen Rahmenbedingungen ist essenziell, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. In vielen Fällen könnte es zunächst sinnvoller sein, ohne Speicher zu starten und das System später bei Bedarf zu erweitern.