Woher kommt der Preisverfall für Photovoltaikmodule?
In den letzten Jahren haben sich die Preise für Photovoltaikmodule signifikant verringert. Ja sie sind geradezu abgestürzt. Heute bekommt man Module mitt 500 WattPeak schon für 100 Euro oder sogar weniger. Das hat seine Ursachen in einer Kombination aus technologischen Fortschritten, Skaleneffekten in der Produktion vor allem in China und einer starken globalen Nachfrage. Ein interessanter Aspekt ist die Zusammensetzung der Gesamtkosten einer Photovoltaikanlage, bei der die Solarmodule selbst nur einen Bruchteil der Gesamtkosten ausmachen. Aktuellen Schätzungen zufolge belaufen sich die Kosten für Solarmodule auf etwa 7,75% des Gesamtpreises einer Photovoltaikanlage. Wenn eine größere PV-Anlage also 20.000 Euro kostet, dann entfallen demnach auf die Module nur 1550 Euro!
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Fortschritt und günstige Produktion der Photovoltaikmodule
Die technologische Entwicklung hat zu effizienteren und günstigeren Produktionsmethoden geführt. Monokristalline Module, die einen höheren Wirkungsgrad bieten, kosten derzeit je nach Qualität zwischen 90 und 210 Euro pro kWp. Im Vergleich dazu liegen die Preise für polykristalline Module, die eine einfachere Herstellung aufweisen, zwischen 85 und 230 Euro pro kWp. Diese Preisspannen verdeutlichen die Vielfalt und den Wettbewerb innerhalb der Branche, die zu immer günstigeren Preisen für Endverbraucher führen.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die globale Produktionskapazität, vor allem in China, wo Solarmodule zu deutlich niedrigeren Preisen hergestellt werden können. Nicht nur, dass diese niedrigeren Herstellungskosten an die Verbraucher weitergegeben werden, was die weltweite Verbreitung von Photovoltaiktechnologien weiter beschleunigt. China überschwemmt den Markt derzeit auch mit PV-Modulen und diese Überproduktion drückt die Preise weiter.
Preise schwanken im Abwärtstrend
Trotz der insgesamt fallenden Preise für Photovoltaikmodule gab es immer wieder mal markante Schwankungen und gelegentliche Preisanstiege. Das aufgrund von Faktoren wie pandemiebedingten Lieferengpässen in der Hochphase von Corona oder gestiegenen Rohstoffkosten. So stiegen die Modulpreise im Jahr 2021 um durchschnittlich 15% aufgrund der erwähnten Lieferproblemen. Dennoch verzeichneten die PV-Module bis Ende 2023 einen durchschnittlichen Preisrückgang von etwa 46% im Vergleich zum Jahresbeginn, was die Preise auf ein Allzeittief brachte.
Diese Entwicklungen unterstreichen, wie entscheidend die Preisgestaltung von Photovoltaikmodulen für die Förderung der globalen Energiewende ist. Die stetige Reduktion der Preise macht Solarenergie immer zugänglicher und wirtschaftlicher, was eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels und beim Übergang zu nachhaltigeren Energiequellen spielt.
Die aktuellen Trends in der Solartechnologie zeigen deutlich, dass die Preisgestaltung von Solarmodulen eine zentrale Rolle in der Beschleunigung der globalen Energiewende spielt. Mit dem kontinuierlichen Fall der Kosten für Photovoltaikmodule wird saubere Energie zunehmend erschwinglicher und damit eine wirtschaftlich attraktive Option für immer mehr Menschen und Unternehmen weltweit. Diese Kostendegression ermöglicht es einem breiteren Spektrum von Akteuren, in erneuerbare Energien zu investieren, was wesentlich zur Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und zur Minderung der Treibhausgasemissionen beiträgt.
Günstige Photovoltaikmodule bringen Energiewende voran
Indem Photovoltaikmodule und damit Solarenergie kostengünstiger und damit für immer mehr Menschen erschwinglich wird, stärkt sie ihre Position als tragfähige und nachhaltige Alternative, die nicht nur zum Umweltschutz beiträgt, sondern auch das Potenzial hat, die Energieversorgung weltweit zu revolutionieren und die Weichen für eine klimafreundlichere Zukunft zu stellen.
Die anhaltende Forschung und Entwicklung im Bereich der Photovoltaikmodule könnte zu Durchbrüchen führen, die die Kosten weiter senken und die Effizienz der Solarmodule erhöhen. Neue Technologien wie Perowskit-Solarzellen oder die Integration von Solartechnik in Baumaterialien (z.B. Solardachziegel) könnten den Markt in den kommenden Jahren prägen.
Auch bei den Batteriespeichern sinken die Preise
Die Preise für Batteriespeicher, insbesondere für Lithium-Ionen-Batterien, die in Photovoltaikanlagen eingesetzt werden, sind in den letzten Jahren signifikant gefallen. BloombergNEF hat festgestellt, dass der Durchschnittspreis für die reinen Batteriepacks im Jahr 2023 auf etwa 128 Euro pro Kilowattstunde gesunken ist, was einem Rückgang von 14% im Vergleich zu 150 Euro pro Kilowattstunde im Jahr 2022 entspricht. Dieser Rückgang wird hauptsächlich auf günstigere Rohstoffpreise zurückgeführt (Quelle).
Weitere Untersuchungen zeigen, dass die durchschnittlichen Endverbraucherpreise für einen fertig aufgebauten Lithium-Ionen-Speicher von über 1.600 Euro pro kWh um über 50% gefallen sind, wobei größere Batteriespeichersysteme sogar für weniger als 800 Euro pro kWh erhältlich waren. Die Preise variieren jedoch je nach Hersteller, Zellchemie und Funktionalität des Speichers. Während kleinere Speicher tendenziell höhere Preise pro kWh aufweisen, sind größere Systeme aufgrund der nahezu identischen Fixkosten für alle Kapazitätsgrößen in der Regel günstiger pro kWh (Quelle).
Zwischen 2018 und 2022 hat sich die Anzahl der installierten Stromspeicher in Deutschland nahezu verneunfacht. Die Kosten für mittlere Speicherkapazitäten zwischen 5 kWh und 10 kWh sind von 2018 bis 2021 von etwa 1.330 Euro pro kWh auf 1.040 Euro pro kWh gefallen, was einem Preisnachlass von 22 Prozent entspricht (Quelle).
Diese Entwicklungen zeigen, dass der Markt für Batteriespeicher stark wächst und die Technologie zunehmend erschwinglicher wird. Dies wird durch die steigende Nachfrage nach Heimspeichern und das Ziel, sich gegen steigende Strompreise abzusichern, weiter angetrieben. Die Preisentwicklung wird weiterhin von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter die Entwicklung der Rohstoffpreise und technologische Innovationen. Auch diese Preisentwicklung wirkt sich positiv auf die Verbreitung von PV-Anlagen und die Umsetzung der Energiewende aus.