Anker stellt Solarbank 2 E1600 Pro System vor
Anfang 2023 begannt der Boom von Speichersystemen für Balkonkraftwerke. Zendure machte mit dem SolarFlow den Anfang und viele folgten. Die Systeme sind alle technisch recht ähnlich auch von den Leistungsdaten her und zeichnen sich dadurch aus, dass sie alle bezahlbar sind. Mittlerweile kommen immer mehr Hersteller dazu, es wird fast unübersichtlich. Die bekannten Hersteller stellen bereits die nächsten Generationen Ihrer Speicherlösungen vor. War die erste Generation in der Grundausstattung mit Speicherleistungen von 1000 bis 1500 Wattstunden ausgestattet, sind wir jetzt jenseits der 2000 Wattstunden im jeweiligen Basismodul angekommen. Beispielsweise das neueste System AIO 2400 von Zendure.
Aber nicht nur das, auch auf der Eingangsseite werden die Balkonkraftwerkspeicher deutlich leistungsfähiger und können mit immer mehr Solarleistung gefüttert werden. In der Regel mindestens 2000 Watt, was für vier Module a 500 WattPeak oder sogar mehr taugt. Dazu statten die Hersteller die Systeme mittlerweile mir vier statt zwei MPPT-Trackern aus. Auch Anker plant Mitte Mai seine neue Solarbank 2 E1600 Pro vorzustellen. Diese Solarbank schauen wir uns hier mal an.
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Solarbank 2 E1600 Pro: Nur 1600 Wattstunden aber 2400 Watt auf der Eingangsseite
Die neue Anker Solarbank E1600 Pro enttäuscht zunächst, denn die Bezeichnung „E1600 Pro“ zeigt, dass Sie die gleiche Speicherkapazität hat, wie die aktuelle Solarbank E1600. Beide Systeme bieten 1600 Wattstunden Speicherkapazität. Einen deutlichen Unterschied aber gibt es auf der Eingangsseite. Wo die alte Solarbank über zwei verbaute MPPT-Tracker nur maximal 800 Watt an Modulleistung aufnehmen konnte, ist die neue E1600 Pro mit vier MPPT-Trackern ausgestattet, an die eine Gesamtmodulleistung von 2400 Watt angeschlossen werden können. Das sorgt dafür, dass der Akku im Balkonkraftwerkspeicher viel schneller vollgeladen ist, wenn diese Eingangsleistung auch ausgenutzt wird.
Die Akkupackung im Gehäuse ist, wie mittlerweile bei vielen üblich, mit einer Heizung ausgestattet, damit das Gerät auch bei Minustemperaturen betrieben werden kann, wenn es im Freien oder unbeheizten Garagen oder Schuppen steht. Zudem ist das Gehäuse auf den Standard IP65 ausgelegt, sodass es wasserdicht und staubfest ist.
Speicher auf bis zu 9,6 Kilowattstunden aufstocken
Wie viele andere Anbieter am Markt auch, hält Anker Zusatzspeichermodule bereit, mit denen die Speicherkapazität deutlich aufgestockt werden kann. Hier sind dann bis zu 9600 Wattstunden, also 9,6 Kilowattstunden realisierbar. Natürlich darf man sich fragen, ob ein Speicher mit knapp 10 Kilowattstunden an einem Balkonkraftwerk-Konzept noch Sinn ergibt oder man solche Kapazitäten nicht über eine große PV-Anlage bedienen sollte. Immerhin ist dieses System vollständig Laientauglich, denn es kann wie alle anderen Balkonkraftwerk-Speicher-Kombinationen ohne Fachhandwerker aufgestellt und zusammengestöpselt werden.
Mikrowechselrichter an Bord und bis zu 1000 Watt Wechselstrom Ausgansleistung
Ein weiterer Unterschied der Solarbank 2 E1600 Pro ist, dass sie einen Mikrowechselrichter an Bord hat. Der Käufer muss also keinen separaten Wechselrichter mehr anschließen, um Strom aus dem Speicher in 230 Volt Wechselstrom umzuwandeln und dann in seinen Haushalt einzuspeisen. Die Kiste hat also eine Steckdose, in die ein Schukostecker gesteckt wird.
Könnte man die Solarbank damit auch als Inselanlage betreiben? Nein, denn der Mikrowechselrichter braucht wie auch jeder externe Mikrowechselrichter ein vorhandenes 230-Volt-Netz, um zu funktionieren. Ohne eine vorhandene Spannung und einen Netzwiderstand springt der eingebaute Mikrowechselrichter nicht an beziehungsweise schaltet ab, sobald das Stromnetz ausfällt. Stichwort NA-Schutz, der für diesen verbauten Mikrtowechselrichter ja genau so gilt, wie für alle externen Mikrowechselrichter von Balkonkraftwerken. Und Anker schreibt auf der Promotion-Webseite nichts von „Notstromtauglich“.
Und der Elektriker ist für das System von Anker doch nötig
Bei einer Sache wirst Du dennoch einen Elektriker brauchen! Anker liefert die Solarbank 2 E1600 Pro mit einem smarten Messzähler aus (siehe Bild). Der erfasst den Stromverbrauch im Haus in Echtzeit und übermittelt diesen per Funk an die Elektronik der Solarbank. Dieser steuert dann die Stromabgabe ins Hausnetz genau auf diesen Bedarf aus. Anker verspricht eine Reaktionzeit von unter drei Sekunden und eine auf 10 Watt genau Regelung der Einspeiseleistung. Spannendn finde ich, das Anker hier nicht auf einen externen Messzähler wie einen Shelly EM3, sondern tatsächlich ein eigenes Produkt setzt.
Mit anderen Worten, es fließen nur so viele Watt ins Haus, wie gerade verbraucht werden. Dieser Zähler ist aber für die Montage auf einer Hutschiene im Stromverteilerkasten ausgelegt und kann daher nicht vom Laien durch einfaches „Anstöpseln“ eingebaut und in Betrieb genommen werden. Das mag ein bisschen finanzieller Zusatzaufwand sein, der sich aber in einer „bedarfs-dynamischen“ Leistungsabgabe in Echtzeit auszahlt. Schwierig wird es höchstens, wenn der Nutzer Mieter ist und nicht so ohne Weiteres etwas in den Stromverteilerkasten einbauen lassen darf.
Rätselraten um den Preis
Was kostet die Anker die Solarbank 2 E1600 Pro? Darum macht Anker aktuell noch ein Rätsel, denn auf der Promotion-Webseite steht an der entsprechenden Stelle „??99 Euro“. Die alte Solarbank ist bei Amazon derzeit für 799 Euro zu bekommen. Sollte Anker den Preis „aggressiv“ gestalten, könnte dieser für das neue System dreistellig bleiben und bei 999 Euro liegen.
Aber ich spekuliere mal auf einen Preis von 1299 Euro, womit man Zendures brandneues System AIO 2400 ins Visier nehmen würde. Wie bei diesen Produkten üblich, gibt es eine „Markt-Start-Aktion“. Wenn Du Dich für den speziellen Newsletter auf der Webseite anmeldest, bekommst Du als „Frühbucher“ 22 Prozent Rabatt beim Kauf des Systems. Zudem bekommst Du einen 50 Euro-Gutschein für Zubehör und ein kleines 30-Watt-Minisolarpanel dazu. Anker will die Solarbank 2 E1600 Pro ab dem 22. Mai ausliefern.