Deye Relais-Skandal: Deye fordert seine Kunden auf, die fehlerhaften Wechselrichter vom netz zu trennen. (Foto: Deye)
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Deye Relais-Skandal: Deye fordert Kunden zum Abschalten auf

Neues im Deye Relais-Skandal: Deye wurde von der Bundesnetzagentur (BNA) jüngst dazu aufgefordert, den Käufern/Besitzern seiner von dem fehlenden NA-Schutz-Relais betroffenen Mikrowechselrichtern dazu aufzufordern, die Geräte vom Stromnetz zu trennen. Dem ist das Unternehmen Deye jetzt mit einer englischen Mitteilung auf seiner Webseite nachgekommen. Hier die deutsche Übersetzung dieser Kundenmitteilung.

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Aktuelle Informationen zum DEYE SUN600G3-EU-230 Mikro-Wechselrichter: Vorübergehende Netztrennung von behördlichen Stellen angeordnet – Veröffentlicht am 20. Jul 2023

Wir möchten Sie über die aktuelle Situation in Bezug auf den Mikro-Wechselrichter SUN600G3 des Herstellers Deye informieren. Derzeit wird erwartet, dass in Deutschland in Kürze ein neues Zertifikat von TÜV und Intertek ausgestellt wird, um die Einhaltung der behördlichen Anforderungen für das Produkt sicherzustellen.

Bis dieses erforderliche Zertifikat vorliegt, empfiehlt die Bundesnetzagentur (BNetzA), dass die Wechselrichter vorübergehend vom Netz getrennt werden sollten. Wir bitten unsere Kunden dringend, dieser Empfehlung Folge zu leisten.

Zuletzt aktualisiert am Juli 24, 2023 um 5:52 pm . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Das Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Deye hat bereits eine technische Lösung entwickelt, ein externes zentrales NS-Schutzgerät. Die Zulässigkeit und Übereinstimmung dieser Lösung mit den Anforderungen der  VDE AR-N 4105 Norm wird derzeit von TÜV und Intertek als anerkannte Zertifizierungsstellen geprüft. TÜV und Intertek haben in Aussicht gestellt, dass in Kürze ein ausreichendes Zertifikat verfügbar sein wird. Wir werden Sie umgehend informieren, sobald es bereitsteht. Kunden erhalten dann kostenlos ein Retrofit, wodurch die Wechselrichter unmittelbar nach der Installation des Retrofits wieder ans Netz angeschlossen werden können.

Es ist uns wichtig, Ihnen zu versichern, dass weder dem Hersteller noch uns irgendwelche Gefahren bekannt sind, die sich aus dem Betrieb der Wechselrichter ergeben könnten. Es gibt keine bekannten Vorfälle, bei denen Personen oder Material durch dieses Produkt Schaden genommen haben. Dennoch liegt es in der Verantwortung und dem Interesse des Herstellers, schnell eine Lösung zu finden, die sowohl für die BNetzA (als zuständige Behörde) als auch für die Kunden zufriedenstellend ist.

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Da die Einhaltung behördlicher Vorschriften und die Zufriedenheit der Kunden im Fokus stehen, werden auch andere Modelle von Mikro-Wechselrichtern untersucht. Unsere technische Lösung stellen wir allen Kunden, die einen unserer Mikro-Wechselrichter erworben haben, kostenlos zur Verfügung. Die Lösung wird voraussichtlich in Kürze verfügbar sein.

Wir stehen in ständigem Dialog mit allen beteiligten Parteien, um Ihnen aktuelle Informationen ohne Verzögerung bereitzustellen. Ihre Zufriedenheit und Ihr Vertrauen in unsere Produkte stehen für uns an erster Stelle. Seien Sie versichert, dass wir Sie umgehend mit einer offiziellen Stellungnahme informieren werden, sobald die Gespräche mit der BNetzA weiter fortgeschritten sind und zu einem (vorläufigen) Abschluss gekommen sind. Bis dahin bitten wir um Ihre Geduld, bis eine klare Stellungnahme von den zuständigen Behörden vorliegt.

Wir bedanken uns für Ihr Vertrauen und Ihre Geduld in dieser Angelegenheit.

Deye Relais-Skandal: Deye fordert Kunden zum Abschalten auf

Damit kommt Deye im Prinzip der Aufforderung des Bundesnetzagentur nach. Die Frage, warum diese Mitteilung für deutsche Kunden aber nicht auf Deutsch auf der Webseite steht, ist berechtigt. Schließlich betrifft der Deye Relais-Skandal vor allem deutsche Kunden. Zudem beteuert Deye, dass für die geplante externe Lösung eines NA-Schutz-Relais sehr bald ein Zertifikat nachgelegt werden soll. Der VDE aber betrachtet genau diese Lösung als nicht normgerecht nach VDE AR-N 4105. Ja der VDE schließt diese Lösung beinahe aus, denn: „Wenn der NA-Schutz im Wechselrichter integriert ist, muss auch der Kuppelschalter im Wechselrichter integriert sein, wie es die VDE AR N 4105 Kap. 6.3 vorsieht.“

Nun stellt sich natürlich in diesem Deye Relais-Skandal die berechtigte Frage, wie diese Aufforderung praktisch um- und durchgesetzt werden soll. Denn wer kann schon kontrollieren, ob die Nutzer die Geräte wirklich vom Netz nehmen. Keiner wird von Haus zu Haus gehen und prüfen, ob die Stecker gezogen sind oder diese irgendwie verplomben. Aber vielleicht genügt der BNA ja auch bloß der „Akt der Bekanntgabe“ durch Deye. Der Deye Relais-Skandal ist damit aber nicht ausgestanden, denn natürlich fehlt noch die Behebung des Fehlers mit dem fehlenden Relais. Ohne das von der VDE vorgeschriebene Relais als zusätzlichen NA-Schutz sind die Zertifikate für die betroffenen Mikrowechselrichter nämlich ungültig, oder besser in der Gültigkeit ausgesetzt.

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