Balkonkraftwerke speisen Strom IN die Steckdose ein – wie funktioniert das?
Balkonkraftwerke an der Steckdose? Strom kommt aus der Steckdose. So kennen wir Verbraucher das. Wir stecken den Stromstecker unseres Computers, Wasserkochers, Fernsehers oder Staubsaugers in die Steckdose, dann fließt der Strom „aus der Wand“ und wir können das angeschlossene Gerät benutzen. Doch bei einem Balkonkraftwerk, das ja im Prinzip – ob Schuko oder Wieland – auch an eine Steckdose angeschlossen wird, fließt der Strom IN die Steckdose hinein, statt heraus. Und da fragt sich der Laie schnell: Wie funktioniert das?
Stromleitungen sind wie Wasserschläuche
Zunächst einmal ist es einem Stromkabel – ob das an unseren Geräten oder denen der Elektroinstallation in den Wänden – egal, in welcher Richtung der Strom fließt. Das ist wie bei einem Wasserschlauch, in dem das Wasser ja auch jederzeit in beide Richtungen fließen kann. Die Fließrichtung des Wassers bestimmt im Prinzip der Wasserdruck am jeweiligen Schlauchende. Bei einem Gartenschlauch ist der Wasserdruck an dem Ende, der an den Wasserhahn angeschlossen ist hoch. Am andere Ende gibt es im Prinzip keinen Druck. Das Wasser fließt vom Wasserhahn in Richtung des anderen „offenen“ Endes des Schlauches. Ganz einfach.
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Bei der Stromleitung ist das Prinzip ähnlich. Die Spannung von bei uns 230 Volt kommt aus dem öffentlichen Stromnetz, die Hausinstallation verteilt diese Spannung im Haus. Die Spannung ist das, was beim Wasserschlauch der Druck ist. Die Spannung im Computer, Wasserkocher, Fernseher oder Staubsauger ist quasi Null. Deshalb fließt der Strom aus dem Hausnetz in das Gerät hinein und wir können staubsaugen oder Fernsehen schauen.
Vom hohen Druck zum niedrigen Druck
Aber wie speisen Balkonkraftwerke da in die Steckdose ein? Im Prinzip recht einfach. Schauen wir uns erst wieder das Beispiel mit dem Wasserschlauch an. Nehmen wir an, die Wasserleitungen im Haus haben einen Druck von einem Bar. Wenn du jetzt eine Gartenpumpe an das andere Ende des Schlauches anschließt und beispielsweise aus einem Gartenteich mit zwei Bar Druck Wasser in den Schlauch hinein pumpst, dann fließt das Wasser eben nicht mehr aus der Hausleitung heraus, sondern in diese hinein. Das, weil der Druck „aus dem Garten“ ja höher als der in der Leitung im Haus ist. Damit speist Du Wasser in das Leitungsnetz deines Hauses ein.
Von der hohen Spannung zur niedrigeren Spannung
Kommen wir zurück zum Balkonkraftwerk. Die Ausgangsspannung des Wechselrichters wird von diesem etwas höher geregelt, als die aktuelle Netzspannung in der herkömmlichen Steckdose ist. Genau so wie beim Wasserschlauch „drückt“ der Wechselrichter damit den Strom in das Leitungsnetz hinein. Nur so können Balkonkraftwerke überhaupt den von der Sonne erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln und in das Hausnetz und auch das öffentliche Stromnetz einspeisen.
Um zu verstehen, wie ein elektrisches Gerät im Haushalt mit Strom versorgt wird, ist es wichtig zu wissen, dass elektrischer Strom immer von einer höheren zu einer niedrigeren Spannung fließt. Wenn ein elektrisches Gerät in einer Steckdose steck, bezieht es daher immer zuerst Strom aus dem Balkonkraftwerk. Zumindest solange dieses genügend Leistung liefert. Nur wenn der Strombedarf des Geräts höher ist als die Leistung des Balkonkraftwerkes, zieht es zusätzlich Strom ergänzend aus dem allgemeinen Versorgungsnetz.
Der „nahe“ Strom der Balkonkraftwerke wird zuerst verbraucht, dann der „ferne“aus dem Netz
Dies basiert auf einem physikalischen Prinzip, bei dem das Stromnetz genau so viel Strom in die Wohnung liefert, wie von den dort vorhandenen Haushaltsgeräten abgenommen wird. Wenn bereits Strom aus einem Balkonkraftwerk zur Verfügung steht, wird zuerst dieser verbraucht. Damit wird weniger Strom aus dem allgemeinen Versorgungsnetz benötigt, um den Strombedarf der Haushaltsgeräte zu decken.
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Fazit zur Einspeisung der Balkonkraftwerke
Zusammenfassend kann man sagen, dass ein elektrisches Gerät im Haushalt immer zuerst Strom aus dem vorhandenen Balkonkraftwerk zieht. Nur bei Bedarf fließt zusätzlich Strom aus dem allgemeinen Versorgungsnetz. Und genau deshalb helfen Balkonkraftwerke dabei, Strom zu sparen. Der Stromzähler dreht sich bei vorhandenem Verbrauch einfach langsamer, als er das ohne das Balkonkraftwerk tun würde. Und wenn das eigene Sonnenstomkraftwerk genau so viel oder mehr Strom liefert, als momentan im ganzen Haus verbraucht wird, dann bleibt der Stromzähler sogar stehen. Oder dreht sich sogar rückwärts, wenn es ein alter Drehscheiben-Zähler ohne Rücklaufsperre ist.
Linktipp: Balkonkraftwerk Teil 1: Solaranlage für den Eigenbau https://blog.helmutkarger.de/balkonkraftwerk-teil-1-solaranlage-fuer-den-eigenbau/