Die diversen Mikrowechselrichter von Enphase. (Foto: Enphase)
Wissenswert

Enphase – was macht dieser Anbieter anders als andere Fotovoltaik-Anbieter

Enphase – was macht dieser Anbieter anders als andere Fotovoltaik-Anbieter, ist eine Frage, die häufig kommt. Der us-amerikanische Hersteller und Anbieter von Fotovoltaik-Anlagen Enphase wird auch in Europa und Deutschland immer populärer. Meine Eltern beispielsweise bekommen im September eine PV-Anlage mit 56 Modulen und circa 19 KilowattPeak auf dem Dach installiert. Der Solateur, der uns beraten hat, hat uns neben „klassischen“ PV-Anlagen auch eine von Enphase angeboten und den Unterschied zwischen „klassisch“ und „Enphase“ sehr gut erklärt. Was Enphase genau anders macht, schauen wir uns jetzt mal an.

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Kommen wir zur Frage: Enphase – was macht dieser Anbieter anders? Der Anbieter Enphase unterscheidet sich beim Aufbau von Fotovoltaik-Anlagen von anderen Anbietern durch seine Verwendung von Microwechselrichtern und einem fortschrittlichem Energiemanagement. Im Gegensatz zu herkömmlichen String-Wechselrichtern setzt Enphase auf individuelle Microinverter für jedes einzelne Solarmodul. Dieser Ansatz bietet mehrere Vorteile.

Die Vorteile des Systems von Enphase

  • Modulweises Design: Statt eines zentralen String-Wechselrichters, der alle Module in einer Kette – dem String – verbindet, verwendet Enphase Microinverter, die direkt an jedes einzelne Fotovoltaikmodul angeschlossen sind. Dies ermöglicht eine individuelle Überwachung und Optimierung der Leistung jedes einzelnen Moduls. Wenn ein Modul verschattet ist oder Probleme aufweist, beeinflusst es nicht die gesamte Anlagenleistung. Bei einem „klassichen“ String würde ein verschattetes Modul die Leistung des gesamten Strings, also aller Module ausbremsen, wenn man das nicht technisch mit Leistungsoptimierern kompensiert.
Die diversen Mikrowechselrichter von Enphase. (Foto: Enphase)
Die diversen Mikrowechselrichter von Enphase. (Foto: Enphase)
  • Geringere Ausfallwahrscheinlichkeit: Da jeder Microinverter separat arbeitet, führt der Ausfall eines Moduls nicht zum Ausfall der gesamten Anlage oder des gesamten Strings. Dies erhöht die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Anlage. Außerdem lässt sich über die modulgenaue Überwachung im Fall eines Ausfalls sofort das Modul oder der Mikrowechselrichter identifizieren der nicht funktioniert. Dann kann der Fachmann die defekte Komponente sofort gezielt austauschen. Bei einer String-Architektur müsste er erst nach dem defekten Modul „fahnden“, indem er alle Module Stück für Stück prüft und durchmisst, um das defekte zu finden. Es sei denn man sieht direkt einen Hagelschaden.
  • Einfache Skalierbarkeit: Microinverter erlauben eine einfache Erweiterung der Anlage. Wenn Sie in Zukunft mehr Solarmodule hinzufügen möchten, können Sie einfach weitere Microinverter und Module anschließen. Bei einem String geht das nicht, wenn der verbaute, zentrale String-Wechselrichter bereits mit der vorhandenen Modulen ausgelastet ist. Dann muss der Solateur den ganzen String überarbeiten, indem er auch einen neuen, stärkeren String-Wechselrichter anschließt.
Zuletzt aktualisiert am Juli 24, 2023 um 5:52 pm . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
  • Optimierung der Energieerzeugung: Die individuelle Überwachung der Module ermöglicht eine optimierte Energieerzeugung. Jedes Modul arbeitet auf seinem optimalen Punkt, was zu einer höheren Gesamtausbeute führt.
  • Sicherheit: Die Verwendung von Microinvertern reduziert die Gefahr von Hochspannungsgleichstrom (DC) auf dem Dach. Statt mehrerer Hunder Volt Gleichstrom kommen 240 Volt Wechselstrom vom Dach. Denn die Enphase-Mikrowechselrichter wandeln die Gleichstromspannung in den Modulen direkt vor Ort in Wechselstrom (AC) um, der dann vom Dach ins Haus und dort beispielsweise auch in einen Speicher fließt.
  • Passende Batteriespeicher: Enphase bietet auch passende Batteriespeicher an, die es als einphasige IQ 3T und dreiphasige Speicher IQ 10T gibt. Diese Batterien haben ein spannendes Konzept, denn auch hier verbaut Enphase pro Speicherblock vier seiner Mikrowechselrichter, die das Be- und Entladen der Batteire und natürlich die „Hin- und Verwandlung“ von Wechselstrom in Gleichstrom und zurück übernehmen. Auch das schafft Redundanzen, denn wenn einer der vier Wechelselrichter mal ausfällt, arbeiten die drei anderen Weiter und der Batterieblock funktioniert immer noch, nur mit etwas reduzierter Leistung. Der defekte Wechselrichter kann dann nach dem Plug & Play-Prinzip einfach getauscht werden.
Enphase IQ 10T, die dreiphasige Batterie mit 10 Kilowattstunden Kapazität. (Foto: Enphase)
Enphase IQ 10T, die dreiphasige Batterie mit 10 Kilowattstunden Kapazität. (Foto: Enphase)
  • Intelligentes Energiemanagement: Enphase bietet auch fortschrittliche Energiemanagement-Systeme, die es ermöglichen, den Energiefluss in Echtzeit zu überwachen und zu steuern. Dies umfasst die Möglichkeit, überschüssige Energie in Batteriespeicher zu speichern oder ins Netz einzuspeisen. Damit nicht genug, denn das Energiemanagement sieht auch die Steuerung von per Smarthome vernetzten Haushaltsgeräten und Wallboxen zum laden von E-Autos vor. Dann kümmert sich das Energiemanagement darum, das Waschmaschine und Wäschetrockner nur laufen, wenn genug Strom vom Dach kommt oder die Batterie genug Reserven hat. Und mit dem E-Auto ist so das Überschussladen ermöglicht.
Zm Enphase Energiemanagement gehören diverse Komponenten, wie der IQ Energierouter und diverse andere Komponenten. (Foto: Enphase)
Energiemanagement gehören diverse Komponenten, wie der IQ Energierouter und diverse andere Komponenten. (Foto: Enphase)

Gibt es Nachteile bei Enphase?

Enphase – was macht dieser Anbieter anders und gibt es Nachteile? Natürlich hat jedes PV-System seine. bestimmten Vor- und Nachteile. So auch das System von Enphase. Die Vorteile hatten wir gerade, schauen wir uns nun eventuelle Nachteile an.

  • Eventuell höhere Kosten: Ein möglicher Nachteil des Enphase-Systems ist der höhere Preis im Vergleich zu herkömmlichen String-Wechselrichtern. Statt einem zentralen Stringwechselrichter kommt ja eine große Anzahl von Mikrowechselrichtern zum Einsatz, nämlich einer für jedes Modul. Die Anschaffungskosten können daher höher sein, obwohl die langfristigen Vorteile die Kosten über die Lebensdauer des Systems hinweg ausgleichen können. Vor allem bei kleineren Anlagen mit 10 oder 20 Modulen könnte das Enphase System teurer sein, als ein einzelner String-Wechselrichter. Je größer die Anlage ist, um so kleiner ist der Unterschied. Das Angebot, das meine Eltern bekommen haben, ist bei der Investition fast identisch mit dem einer herkömmliche Stringarchitektur. Konkret ist das System mit Enphase etwa 1000 Euro teurer, als eine String-Anlage mit den gleichen Leistungsdaten. Also bei einer großen Anlage ist der Unterschied gering.
  • Installation: Die Installation der zahlreichen Mikrowechselrichtern erfordert möglicherweise mehr Arbeitsaufwand auf dem Dach, da jedes Fotovoltaikmodul einen eigenen Wechselrichter benötigt. Den muss der Solateur am Modul oder auf dem Tragesgetellt darunter montieren und verkabeln. Dies kann den Installationsaufwand erhöhen, insbesondere wenn das Dach schwer zugänglich ist.
  • Komplexität: Obwohl das Enphase-System Flexibilität bietet, um den Energieverbrauch zu optimieren, kann die Konfiguration und Integration verschiedener Geräte komplex sein. So kommen neben den Modulen ja auch die Mikrowechselrichter aufs Dach. Dies erfordert eine sorgfältige Planung, Konfiguration und vor allem Dkumentation durch einen qualifizierten Installateur. Später uss man ja genau wissen, wo welcher Mikrowechselrichter ist, da man diese ja einerseits zur Ertragsmessung messen will und andererseits bei einem Defekt gezielt austauschen muss. Der Installateur muss also einen „Lageplan“erstellen, der dann auch optisch in der Enphase-App abgebildet ist. Das beringt einen gewissen Aufwand mit sich.
Die Enphase App. (Foto: Enphase)
Die Enphase App. (Foto: Enphase)

Fazit

Enphase – was macht dieser Anbieter anders lässt sich also zusammengefasst wie folgt beantworten: Insgesamt ermöglicht Enphase durch den Einsatz von Mikroinvertern und fortschrittlichem Energiemanagement eine effizientere, zuverlässigere und flexiblere Nutzung von Solarenergie mit einer Fotovoltaik-Anlage. Dieser Ansatz kann dazu beitragen, den Energieertrag zu maximieren, die Anlagenlebensdauer zu verlängern und die Gesamtkosten über die Lebensdauer der Anlage hinweg zu optimieren. Je größer die Anlage ist, um so geringer ist der Preisunterschied zu herkömlichen String-Anlagen.

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Hinweis: Enphase ist weder monterär (Werbung/Sponsoring) noch inhaltlich in die Entstehung dieses Beitrages involviert. Der Beitrag ist entstanden, weil ich mich intensiv mit dem System beschäftigt habe, weil es eben bei meinen Eltern installiert wird und ich hier beratend bei der Planung und Entscheidung dabei war.

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