Stromspeicher für Fotovoltaik – das sind die wichtigen Kennzahlen
Stromspeicher werden immer wichtiger: Fotovoltaikanlagen werden immer beliebter. Immer mehr Haushalte wollen Solarstrom selbst erzeugen, um damit ihren Eigenverbrauch zu decken. Doch was passiert mit dem überschüssigen Strom, wenn die Sonne nicht mehr scheint? Für magere 8 Cent Vergütung ins Netz einspeisen? Der Ausweg lautet: Strom einfach speichern. Diese speichern den produzierten Strom im eigenen Haus und geben ihn bei Bedarf wieder ab. Doch welche Kennzahl ist bei der Auswahl eines solchen Speichersystems wirklich wichtig? Allen voran ist es die Entladeleistung.
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Was ist die Entladeleistung?
Die Entladeleistung beschreibt, mit welcher Leistung der Batteriespeicher ge- und vor allem entladen werden kann. Wenn diese Kennzahl hoch ist, kann der Speicher auch stromintensive Geräte wie Waschmaschinen, eine Wärmepumpe oder auch E-Autos versorgen. Die Ladeleistung wiederum definiert, wie schnell die Fotovoltaikanlage den Akkuspeicher bei Sonnenschein wieder aufzuladen vermag. Beide Werte sind eng miteinander verknüpft.
Die Entladeleistung ist neben der Speicherkapazität eine der wichtigsten Kennzahlen. Denn sie ist maßgeblich dafür verantwortlich, ob ein Speicher zu Ihrem Verbrauchsverhalten passt. Wenn Du beispielsweise viel Strom am Abend oder am Wochenende benötigst, um Dein E-Auto zu laden oder um die Waschmaschine zu betreiben, dann sollte die Entladeleistung des elektrischen Speichers entsprechend hoch sein. Auch dann, wenn Du eine Wärmepumpe hast und diese möglichst wenig mit teurem Netzstrom betreiben willst. Hier empfiehlt es sich zudem auch, Fotovoltaik und Battriespeicher mit einem dynamischen Stromtarif wie dem von Tibber zu kombinieren.
Weitere Kennzahlen für Stromspeicher
Doch es gibt noch weitere Kennzahlen, die bei der Auswahl des richtigen Speichers wichtig sind. Hierzu gehört die Batterietechnologie. Technologisch unterscheidet man zwischen Blei-Akkus und dann vor allem Lithium-Ionen-Akkus und Lithium-Eisenphosphat-Akkus. Blei-Akkus haben im deutschen Markt keine Relevanz mehr. Heute liegt der Fokus auf den verschiedenen Lithium-Akkus, die einen deutlich höheren Wirkungsgrad haben. Zudem werden weitere Akku-Techniologien entwickelt. Beispielsweise aus Salzwasser-Speicher.
Eine weitere wichtige Kennzahl ist die Speicherkapazität. Diese wird herstellerseitig in Kilowattstunden (kWh) benannt. Um Beschädigungen durch Tiefentladung vorzubeugen, kann ein Stromspeicher in der Regel nur bis zu einer sogenannten Entladetiefe (circa 80 %) entleert werden. Daher unterscheidet man zwischen maximaler und nutzbarer Speicherkapazität.
Auch die Zyklenfestigkeit gibt Aufschluss über die Leistungsfähigkeit eines Stromspeichers. Sie gibt an, wie häufig ein Batteriespeicher ge- und entladen werden kann, bis eine spürbare Degradation eintritt. Je höher die Anzahl, desto länger die Lebensdauer des Speichers. Dabei wird zwischen Vollzyklen und Kleinstzyklen unterschieden. Mehrere Kleinstzyklen werden zu Vollzyklen hochgerechnet.
Der Wirkungsgrad eines Stromspeichers beschreibt, wie viel von der gespeicherten Energie direkt zur Nutzung zur Verfügung steht. Die elektronische Steuerung und der Wechselrichter verbrauchen Strom. Daher stehen nie 100 % der theoretischen Maximalleistung zur Verfügung. Blei-Akkus stehen für einen Wirkungsgrad von etwa 75%, während Lithium-Ionen-Akkus circa 90% erzielen. Auch deshalb spielen Blei-Akkus im Prinzip keine Rolle mehr.
Stromspeicher muss zum Verbrauchsverhalten und zur Fotovoltaik-Anlage passen
Aber nicht nur das Verbrauchsverhalten spielt eine Rolle bei der Wahl des richtigen Stromspeichers. Auch die Größe der Fotovoltaikanlage und die Leistungsfähigkeit des Wechselrichters müssen berücksichtigt werden. Denn wenn die Entladeleistung des Stromspeichers höher ist als die Leistung der PV-Anlage oder des Wechselrichters, können diese Komponenten den Stromspeicher nicht schnell genug wieder aufladen. Das führt dazu, dass der Stromspeicher nicht ausreichend gefüllt wird und somit nicht optimal genutzt werden kann.
Um sicherzustellen, dass der Stromspeicher zu Ihrer PV-Anlage und Ihrem Verbrauchsverhalten passt, sollten Sie sich im Vorfeld gut beraten lassen. Ein qualifizierter Fachbetrieb kann Ihnen helfen, die richtige Größe und die passende Leistungsfähigkeit des Stromspeichers zu ermitteln. Auch sollten Sie darauf achten, dass der Stromspeicher eine ausreichend hohe Entladeleistung hat, um Ihre stromintensiven Geräte zu versorgen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entladeleistung eines Stromspeichers eine wichtige Kennzahl ist, die bei der Wahl eines PV-Speichers berücksichtigt werden sollte. Eine hohe Entladeleistung kann den Nutzwert eines Stromspeichers erheblich erhöhen und sicherstellen, dass er zu Ihrem Verbrauchsverhalten und Ihrer PV-Anlage passt. Eine professionelle Beratung durch einen Fachbetrieb kann Ihnen dabei helfen, die passende Größe und Leistungsfähigkeit des Stromspeichers zu ermitteln und somit sicherzustellen, dass Sie das volle Potenzial Ihrer Photovoltaikanlage ausschöpfen können.