Ob Sturmschaden oder andere Ursachen, eine Fotovoltaik-Versicherung bietet Schutz vor finanziellen Schäden an oder durch einen Fotovoltaik-Anlage. (Foto erstellt mit Midjourney V5)
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Fotovoltaik-Versicherung – darauf solltest Du achten

Oft genug hört man in der Diskussion zum Thema Versicherung einer Fotovoltaik-Anlage Aussagen wie diese hier: „Ach, wenn da mal ein Modul kaputt geht. So ein Modul kostet doch maximal 150-200 Euro. Da spare ich mir doch lieber die Kosten für eine Fotovoltaik-Versicherung.“ Das ist aus so vielen Gründen eine fatale und gefährliche Einstellung. Warum eine Versicherung wichtig ist und vor allem worauf Du achten sollst, haben wir dir hier zusammengestellt.

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Fotovoltaik-Versicherung: Haftpflicht schütz Dich vor Schadensersatzansprüchen

Stell Dir vor es klingelt an Deiner Tür. Ein Autofahrer, der sein Auto vor deinem Haus geparkt hat zeigt Dir, dass eines deiner Fotovoltaik-Module nicht mehr auf deinem Hausdach liegt, sondern im Dach seines Autos eingeschlagen ist. Jetzt will er diesen Schaden von Dir ersetzt haben. Du bist Verursacher des Schadens, weil das Modul sich – vielleicht durch schlechte Verschraubung – von Deinem Dach gelöst hat. Oder stell Dir vor, das Modul trifft nicht ein Auto, sondern einen Menschen.

Im letzten Artikel zur Versicherung hatten wir ja schon die Haftpflicht, auch „Betreiber-Haftpflicht“ genannt erwähnt, die unverzichtbar ist. Die Haftpflichtversicherung für den Betreiber übernimmt alle Schäden, die durch die Anlage an Dritten entstehen. Zum Beispiel wenn herunterfallende Module oder „Eissturz“ – also vom Dach fallende Schnee- oder Eisbrocken – Personen verletzen oder Sachschäden beispielsweise an einem geparkten Auto verursachen. Die Haftpflichtversicherung schützt dich in diesem Fall also vor einem finanziellen Schaden durch die Folgekosten der oben genannten Fälle, wenn durch Dein Eigentum jemand anderem ein Schaden entsteht.

Das solltest Du deinen Versicherungsanbieter in Sachen Haftpflicht fragen

Immer mit dem Anbieter deiner Fotovoltaik-Versicherung genau abklären, ob all das das in deiner bestehenden Haftpflicht mit versichert ist oder durch Aufpreis ergänzt werden kann. Da Du ja durch eine große Fotovoltaik-Anlahe mit Einspeisung in Deutschland auch automatisch Kleinunternehmer wirst – Du verkaufst den von dir erzeigten Strom ja über die Einspeisevergütung an das öffentliche Netz – kann es passieren, dass deine private Haftpflicht das nicht mehr abdecken will oder gar darf. Daher musst Du ganz konkret genau danach fragen. Gerätst Du an einen inkompetenten Versicherungshändler, der das nicht weiß oder aber dir einfach eine Versicherung „verhökern“ will und sagt „… klar, ist alles abgedeckt …“, dann gilt nicht diese Aussage, sondern das berühmte „Kleingedruckte“ im Vertrag. Also: Kläre auch immer ab, ob für deine Fotovoltaik-Anlage eine separate Betreiber-Haftpflichtversicherung nötig ist, oder deine bestehende Haftpflicht das ganze wirklich abdeckt!

Zuletzt aktualisiert am Juli 24, 2023 um 5:52 pm . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Ach die paar Module …

Kommen wir zu diesem eingangs erwähnten Spruch, das Module doch nichts mehr kosten und man da keine extra Versicherung braucht oder das die Hausratsversicherung das schon mit abdeckt. Das ist falsch. Du solltest eine separate Fotovoltaik-Versicherung mindestens anschauen und prüfen. Aber warum. Fangen wir mit dem „Ach die paar Module …“ an. Sicher. Wenn Hagelschlag ein Modul zerstört, dann kostet der reine Materialersatz – das neue Modul – vielleicht nur 150-200 Euro.

Wenn nur ein Fotovooltaik-Modul ausgetauscht werden muss, muss man vielleicht nicht gleich ein ganzes Gerüst stellen, sondern kann mit einer Hebebühne arbeiten. Aber auch hier sind mehrere hundert Euro Miete am Tag fällig! (Foto-Pixabay)
Wenn nur ein Fotovooltaik-Modul ausgetauscht werden muss, muss man vielleicht nicht gleich ein ganzes Gerüst stellen, sondern kann mit einer Hebebühne arbeiten. Aber auch hier sind mehrere hundert Euro Miete am Tag fällig! (Foto-Pixabay)

Aber das Modul muss hoch aufs Dach und dort montiert werden! Wenn deine Fotovoltaik-Anlager nicht unbedingt auf der flachen Garage liegt, auf die du mit einer Haushaltsleiter klettern kannst oder auf einem Flachdach, das auch noch problemlos zu erreichen und zu begehen ist, dann wird es nämlich teuer! Bei einer Anlage auf einem Steildach vielleicht noch oberhalb des ersten oder zweiten Stockwerkes muss ein Gerüst aufgestellt oder eine Hebebühne gemietet werden. Die „Nebenkosten“ der Montage des Moduls sind also schnell viel teurer, als das eine defekte Modul selbst!

Eine entsprechende Versicherung übernimmt das alles, sodass Du dich wegen „dem einen Modul…“ nicht trotzdem dumm und dusselig bezahlst. Dumm wäre es ja vor allem, hier eine Versicherung zu haben. Wenn Du also sagst, dass die Hausrat ausreichen sollte, dann frage genau danach. Eine Hausratsversicherung übernimmt normalerweise auch Unwetter- und Elementarschäden an allem „Was fest mit dem Haus verbunden ist“. Das trifft auf eine Fotovoltaik-Anlage ja in der Regel zu, denn die ist mit dem Dach verschraubt. Aber prüfe, ob Deine Versicherung im Kleingedruckten nicht ausnahmsweise „Anlagen zur Energieerzeugung“ ausschließt. Prüfen bedeutet wissen. Glauben kann schnell „draufzahlen“ bedeuten.

Versicherung auch für den Verdienstausfall

Nehmen wir noch einmal an, dass Hagel Dir „ein paar Module“ auf dem Dach kaputt gekloppt hat. Dann fällt je nach Konstruktion und elektrischer Verschaltung der Fotovoltaik-Anlage ja ein ganzer String aus. Es produzieren also nicht nur die „Verhagelten“ Module keinen Strom mehr, sondern die ganze Gruppe, in der diese Module als String hängen. Damit entsteht Dir in doppelter Hinsicht ein weiterer Schaden. Wir reden vom Verdienstausfall und den Strommosten. Du musst dann mehr teuren Strom aus dem Netz kaufen, weil deine Anlage ja weniger oder im schlimmsten Falle sogar überhaupt keinen Strom mehr produziert.

Schlimmer noch! Auch die Einspeisevergütung verringert sich oder fällt im schlimmsten Fall ganz aus. Dir entsteht dadurch also so lange ein finanzieller Schaden, bis die Fotovolaik-Anlage auf dem Dach repariert ist! Auch das, diesen Verdienstausfall, deckt eine gute Fotovoltaik-Versicherung komplett ab! Die Hausratsversicherung wird vermutlich den Ersatz und die Reparatur beschädigter Komponenten abdecken, aber eben NICHT den Verdienstausfall.

Fotovoltaik-Versicherung: Komplettpaket in Sachen Fotovoltaik-Versicherung unverzichtbar

Genau deshalb ist ein solches Komplettpaket aus Haftpflticht und Fotovoltaik-Versicherung so wichtig. Dieses Komplettpaket schützt dich „aus mehreren Richtungen“ vor finanziellen Schäden. Einmal die Haftpflicht dadurch, das Schadensersatzansprüche bezahlt werden, wenn durch Deine Anlage andere einen Schaden erleiden (Sachschaden, gesundheitlicher Schaden, etc.). Und einmal die Fotovoltaik-Versicherung dadurch, dass sie Ersatz- und Reparaturkosten UND den Verdienstausfall abdeckt. Prüfe also, ob Deine Hausratsversicherung auf diesen Komplettschutz aufgerüstet werden kann, oder Du besser eine separate Fotovoltaik-Versicherung abschließt, wenn deine neue Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach in Betrieb geht.

Fotovoltaik-Versicherung: Drum prüfe, wer sich ewig bindet

Eine Fotovoltaik-Versicherung ist, wie Du jetzt weißt, eine wichtige Absicherung für Hausbesitzer mit einer Solaranlage. Diese Versicherung schützt Dich vor unvorhersehbaren Schäden an Deiner Anlage und sorgt dafür, dass Du im Falle eines Schadens nicht alleine für die Kosten aufkommen musst. Doch worauf solltest Du achten, bevor Du eine Fotovoltaik-Versicherung abschließt?

  1. Nicht einfach so im Paket mit der Fotovoltaik-Anlage mit kaufen. Oft genug bieten Solateure, die Dir die Fotovoltaik-Anlage verkaufen, eine Versicherung „im Paket“ mit an. Nicht einfach ja sagen und unterschreiben. Prüfe, ob diese Versicherung alles abdeckt, was Du brauchst und willst. Prüfe ob darin irgendwelche „Fangeisen“ sind, beispielsweise in der Form, dass Du nur bestimmte oder sogar nur diesen einen Solateur bei Reparaturen nutzen darfst. Die erstbeste Versicherung ist nicht immer die beste.
  2. Die Art und der Umfang des Schutzes. Es ist wichtig zu verstehen, welche Art von Schutz die Fotovoltaik-Versicherung Dir bietet. Eine umfassende Versicherung sollte Schäden durch Sturm, Hagel, Blitzschlag, Feuer, Diebstahl, Vandalismus und andere Ereignisse abdecken. Achte auch darauf, ob die Versicherung zusätzliche Kosten wie die Beseitigung von Trümmern oder den Ersatz von Dachziegeln abdeckt. UND der besprochene Verdienstausfall sollte unbedingt ebenfalls abgedeckt sein. Gerade bei großen Anlagen, die auch große Erträge erwirtschaften!
  3. Die Deckungssumme prüfen. Die Deckungssumme ist der maximale Betrag, den die Versicherung im Falle eines Schadens auszahlen wird. Stellen Sie sicher, dass die Deckungssumme ausreichend ist, um die Kosten für die Reparatur oder den Ersatz Ihrer Solaranlage zu decken. Achten Sie auch auf die Höhe der Selbstbeteiligung und stellen Sie sicher, dass Sie sich leisten können, diese im Falle eines Schadens zu zahlen. Es Bringt nichts, wenn Du dir eine riesige Anlage für 40.000 Euro auf das Dach packst, die Versicherung aber Schäden in einer Höhe von maximal 20.000 Euro abdeckt, dafür aber schön billig ist. Sollte es durch ein entsprechendes Ereignis zu einem Totalschaden kommen, wird dieser nur zur Hälfte bezahlt.
  4. Einschluss von Folgeschäden. Es ist wichtig zu prüfen, ob Folgeschäden, die durch einen Schaden an Ihrer Solaranlage entstehen können, in der Versicherungspolice enthalten sind. Dazu zählen beispielsweise Schäden an anderen Gebäudeteilen oder an Ihrem Inventar. Nehmen wir an, die Fotovoltaik-Anlage stürzt vom Dach und zertrümmert den Wintergarten über deiner Terrasse.
  5. Prämien und Rabatte. Vergleiche die Prämien verschiedener Versicherungsunternehmen und prüfe, ob es mögliche Rabatte gibt. Einige Unternehmen bieten Rabatte für Hausbesitzer an, die zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie Alarmanlagen oder Überwachungskameras installiert haben. Oder Du bekommst einen Rabatt bei dem Versicherer, bei dem Du auch andere Policen wie die Haftpflicht, Deine Auto-Kasko oder ähnliches abgeschlossen hast.
  6. Erfahrung und Reputation des Versicherers. Überprüfe die Erfahrung und Reputation des Versicherungsunternehmens, bevor Du eine Fotovoltaik-Versicherung abschließt. Lese Bewertungen und Erfahrungsberichte von anderen Hausbesitzern, um sicherzustellen, dass das Unternehmen im Falle eines Schadens eine schnelle und zuverlässige Abwicklung bietet. Schau bei Stiftung Warentest oder anderen seriösen Testern, ob es Bewertungen gibt, etc.
Zuletzt aktualisiert am Juli 25, 2023 um 9:29 am . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Fazit

Eine Fotovoltaik-Versicherung ist eine wichtige Absicherung für Hausbesitzer mit einer Solaranlage. Eine solche Anlage läuft und produziert mindestens 20 Jahre lang Strom. Daher wird eine solche Versicherung dich auch lange begleiten. Es ist deshalb wichtig, vor dem Abschluss einer Versicherungspolice sorgfältig zu prüfen, welche Art von Schutz die Versicherung bietet, welche Deckungssumme und Selbstbeteiligung vereinbart sind, ob Folgeschäden abgedeckt sind, ob es mögliche Rabatte gibt und wie die Erfahrung und Reputation des Versicherers sind. Auch ob Du in dieser Fotovoltaik-Versicherung auch die Haftpflicht-Komponente dazu nimmst, oder aber die Haftpflicht bei deinem normalen Anbieter in der Police prüfst und einbindest. Eine umfassende Fotovoltaik-Versicherung kann Dir ein sicheres Gefühl geben, wenn es um Deine Fotovoltaik-Anlage geht und dich vor finanziellen Schäden jeder Art schützen.

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Bonus-Tipp 😉

Eine weitere Art der Absicherung ist die Bildung einer finanziellen Rücklage. So kann man einen Teil der Einspeisevergütung pro Jahr auf einem separaten Konto ansparen. Wenn dann nach einigen Jahren erste größere Wartungsarbeiten anstehen, kann man diese aus diesen Rücklagen bezahlen. Wechselrichter halten im Durchschnitt 10 Jahre, die Fotovoltaik-Module aber ohne weiteres 20, 25 oder mehr Jahre. Eine Rücklage kann also dann beispielsweise in einen neuen Wechselrichter investiert werden, wenn der erste den Geist aufgibt.

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