Wie schnell amortisiert sich ein Balkonkraftwerk? (Foto: Pixabay)
Balkonkraftwerk

Balkonkraftwerk 800 Watt – wann ist es so weit?

Mit steigender Nachfrage nach Balkonkraftwerken und dem Wunsch nach einer Erhöhung der Leistungsgrenze, stellt sich die Frage: Wann die Einführung von 800 Watt Balkonsolaranlagen in Deutschland geplant ist. In den meisten EU-Ländern sind die 800 Watt längst die Regel. Die gute Nachricht ist, dass die Bundesregierung tatsächlich fest plant, die aktuelle Leistungsgrenze von 600 Watt auf 800 Watt anzuheben. Das wurde unter anderem auch in der sehr erfolgreichengreichen Balkonkraftwerk-Petition gefordert. Jedoch hat die Regierung das genaue Umsetzungsdatum dieser neuen Regelung noch nicht genannt. Aber es ist noch 2023 damit zu rechnen. Auch der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. (VDE) will seine VDE-Norm 4105-2018:11 die bislang nur 600 Watt vorsieht, auf 800 Watt anheben. Wann genau es soweit ist, bleibt offen, aber die nötigen Gesetzesänderungen werden bereits im Bundestag verhandelt. Sie kommen dieses Jahr, vielleicht sogar vor der Sommerpause des Bundestages. Die erwähnte Petition hat bei dem Thema reichlich Druck auf dem Kessel gemacht.

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Immer mehr auf 800 Watt „aufrüstbare“ Mikrowechselrichter

Ein Vergleich zwischen 600-Watt und 800-Watt Balkonsolaranlagen zeigte, dass die 800-Watt-Balkonkraftwerke im Mai 2023 etwa 28 kWh mehr Strom erzeugten. Auf dem Markt gibt es immer mehr Mikrowechselrichter, die man 600 auf 800 Watt über einsprechende Software-Einstellungen aufgerüsten kann. Im Prinzip sind es 800-Watt-Wechselrichter, die über die Einstellungen auf 60 Watt gedrosselt sind. Damit kann der Käufer die Leistung ohne den Austausch der Hardware erhöhen, wenn die 600 Watt-Grenze auf 800 Watt angehoben wird.

Registrierung beim Marktstammdatenregister ist Pflicht

Es ist wichtig anzumerken, dass Nutzer ihre Balkonsolaranlagen in Deutschland registrieren müssen. Die geplanten und zum Teil bereits umgesetzten Änderungen im Jahr 2023 beinhalten: Eine Mehrwertsteuerbefreiung (seit Januar eingeführt), die Einführung einer 800-Watt-Schwelle (kommt), eine vereinfachte Registrierung (kommt) und die Akzeptanz von Schuko-Steckern bis 800 Watt (kommt).

Kauftipp Balkonkraftwerk 800 Watt:

Wenn Du ein Balkonsolarkraftwerk kaufen willst, achte unbedingt darauf, dass Du einen 800-Watt-fähigen Microwechselrichter kaufst, den man auf 600 Watt drosseln kann, solange die 800 Watt noch nicht beschlossen und in Gesetzestext gegossen sind. Wenn Du dir von einem Händler einen 600-Watt-Wechselrichter aufschwätzen lässt, weil er die loswerden will, wirst Du dich ärgern. Denn Du musst dann einen 800er kaufen. Und lege auch gleich beim Kauf die Module entsprechend auf 800 Watt aus. Nimm Module mit 425 oder mehr WattPeak Leistung.

Die Nachfrage nach Balkonfotovoltaikanlagen, auch als Stecker-Solaranlage bekannt, ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Im Jahr 2021 gingen in Deutschland etwa 190.000 Stecker-Solaranlagen über die Ladentheke. Es wird erwartet, dass im Jahr 2023 über 500.000 Balkonanlagen an das Stromnetz angeschlossen sein werden. Netto, Lidl, Aldi, Kaufland und selbst Tchibo haben mal mehr und mal weniger gute Mono-Fotovoltaik-Pakete geschnürt, um an dem Boom mitverdienen zu können.

Speicher statt Einspeisevergütung

Balkonsolarkraftwerke dienen als heimischer Stromerzeuger, wobei der überschüssige und nicht selbst im Haushaltsnetz verbrauchte Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird. Die Einspeisevergütung kann man theoretisch beantragen, aber es lohnt sich kaum. Als Alternative bietet sich eine wachsende Zahl an speziellen Speichern für Balkonanlagen an. Diese gibt es beispielsweise von Zendure, EcoFlow mit dem PowerStream oder ganz neu von Anker. Mit Preisen ab 1000 Euro werden sich solche Speicher zwar wenn nur langsam amortisieren, aber zusammen mit einem

Der Preis für ein Kraftwerk für den Balkon liegt zwischen 500 und 1200 Euro und kann sich basierend auf dem individuellen Energieverbrauch innerhalb von circa 5 Jahren amortisieren. Subventionen werden von verschiedenen Bundesländern und Gemeinden angeboten, wobei die höchste Summe in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin bis zu 500 Euro pro Installation beträgt. Aber es lohnt sich immer, auch vor Ort in der eigenen Kommune zu fragen, ob es Förderungen gibt. Wenn solche lokalen Förderungen aufgelegt sind, sind diese meist schnell „ausverkauft“, da hier selten riesige Fördertöpfe zur Verfügung stehen.

Balkonkraftwerke sind ein einfacher Einstieg in die Fotovoltaik

Es gibt viele Vorteile von Sonnenkraftwerken auf dem Balkon. Darunter recht niedrigen Anschaffungskosten, die Befreiung von der Mehrwertsteuer, potenzielle Subventionen, recht gute Amortisationszeiten, die sehr einfache Plug-and-Play-Installation, die vereinfachte Registrierung und lange Garantiezeiten. Es gibt jedoch auch einige Nachteile. Berispielsweise die fehlende Autonomie bei Stromausfällen, das Fehlen einer Einspeisevergütung, eher teure Speicheroptionen, die Beschränkungen bei der maximalen Einspeiseleistung und die Notwendigkeit, den erzeugten Strom während der Produktion zu verbrauchen, wenn man keinen Speicher hat. Trotz der Nachteile überwiegen die Vorteile von Balkonkraftwerken, und im Laufe der Zeit rentieren sich die Ausgaben. Vor allem aber bieten Balkonkraftwerke einen einfachen, niedrigschwelligen Einstieg in die Fotovoltaik. So mancher, der mit einem Balkonsystem „klein anfängt“, rüstet irgendwann auf eine große Fotovoltaik-Anlage um und macht „das Dach voll“.

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