Studie belegt: Wärmepumpen langfristig kostengünstiger als Gasheizungen
Eine aktuelle Studie im Auftrag des Umweltverbands WWF hat ergeben, dass Wärmepumpen langfristig eine kostengünstigere Alternative zu Gasheizungen darstellen. Das sogar auch unabhängig von staatlichen Förderungen. Doch die Förderungen, die aktuellen und die geplanten, machen diese Art der Heizung noch attraktiver. Dieses Ergebnis könnte nicht nur für umweltbewusste Verbraucher, sondern auch für die allgemeine Wirtschaftlichkeit von Interesse sein.
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Die Studie, durchgeführt von der Prognos AG, verglich die Kosten einer neuen Luft-Wasser-Wärmepumpe mit den Kosten einer neuen Gasheizung für ein energetisch relativ ungünstiges Haus der Energieeffizienzklasse F. Selbst ohne staatliche Förderungen erwies sich die Wärmepumpe in allen Berechnungen als die langfristig kostengünstigere Option. Hier bekommst Du die vollständige Studie als PDF-Datei.
Erklärung Energieeffizienzklasse F
Ein Haus mit der Energieeffizienzklasse F fällt in den wenig energiesparenden Bereich. Sanierte Altbauten fallen manchmal in diese Klasse. Gebäude, die einen Energiestandard F haben, verbrauchen zwischen 160 und 200 kWh pro Quadratmeter beheizter Wohnfläche zur Beheizung des Gebäudes. Bei den Energiekosten gilt ein Wert von neun Euro pro Jahr und Quadratmeter als realistisch. In den meisten Fällen handelt es sich bei diesen Gebäuden um Altbauten, die allerdings nach den Richtlinien der Energieeinsparverordnung (EnEV) saniert wurden.
Wärmepumpen durch staatliche Förderung attraktiv
Besonders bemerkenswert ist, dass die geplante staatliche Förderung den finanziellen Anreiz für den Umstieg auf Wärmepumpen weiter verstärkt. Die Grundförderung von 30 Prozent der Investitionskosten, die ab 2024 in Kraft treten soll, macht allein schon die Wärmepumpe wettbewerbsfähiger als eine Gasheizung. Zusätzlich gibt es einen Geschwindigkeitsbonus von 20 Prozent für frühzeitige Umrüstungen und einen Einkommensbonus von bis zu 30 Prozent für Haushalte mit einem zu versteuernden Einkommen bis 40.000 Euro. In Kombination mit einer Solaranlage können Ersparnisse von bis zu 1100 Euro pro Jahr erzielt werden. Weitere Einsparungen sind möglich, wenn der Strom aus einer PV-Anlage kommt.
„Wer heute klimafreundlich handelt, handelt auch wirtschaftlich vernünftig“, betont Viviane Raddatz, Leiterin des Bereichs Klimapolitik beim WWF. Diese Aussage unterstreicht den dualen Nutzen von Wärmepumpen: Sie sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch kosteneffizient.
Die Ergebnisse dieser Studie verdeutlichen, dass der Umstieg auf Wärmepumpen eine sinnvolle Investition für Haushalte und Unternehmen sein kann, die langfristig Energiekosten einsparen und gleichzeitig ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren möchten. Mit den richtigen staatlichen Anreizen könnte dieser Übergang noch schneller vonstattengehen und somit einen positiven Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten.
Wärmepumpen sind unabhängig von Erdgas- und CO2-Preis
Wärmepumpen erzeugen nur unter Einsatz von elektrischem Strom aus der Umgebungsluft oder aus Sole oder Grundwasser Wärme. Es kommt kein fossiler Brennstoff zum Einsatz. Genau das istb der Vorteil. Denn in Zukunft steigt nicht nur der Erdgaspreis. Vor allem wird auch die CO2-Abgabe weiter steigen. Systeme, die CO2 als Abgas erzeigen werden in Zukunft immer teurer für diese CO2-Abgabe besteuert. Genau das treibt die Kosten für Gasheizungen in Zukunft in die Höhe, wie die nachfolgende Grafik aus der Studie zeigt.
Hintergrund Luft-Wasser-Wärmepumpen
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist eine der gängigsten Arten von Wärmepumpen. Sie nutzt die Umgebungsluft als Wärmequelle und überträgt die gewonnene Wärme auf das Heizsystem oder die Warmwasserversorgung. Diese Wärmepumpenart ist besonders einfach zu installieren und eignet sich gut für Wohngebäude. Sie benötigt jedoch eine gewisse Umgebungstemperatur, um effizient zu arbeiten.
Eine Wärmepumpe nutzt den physikalischen Effekt der Wärmeübertragung von einem kälteren Ort zu einem wärmeren Ort. Sie besteht aus einem geschlossenen Kältekreislauf, in dem ein Kältemittel zirkuliert. Die Wärmepumpe entzieht dem Wärmequellensystem die Wärmeenergie und gibt sie an das Heizsystem oder die Warmwasserversorgung ab.
Das Kältemittel spielt eine entscheidende Rolle in der Funktionsweise einer Wärmepumpe. Es besitzt die Eigenschaften, bei niedrigen Temperaturen zu verdampfen und bei höheren Temperaturen zu kondensieren. Dadurch wird die Wärmeenergie während des Kältekreislaufs aufgenommen und wieder abgegeben. Gängige Kältemittel sind beispielsweise R410A oder R134a. Als Alternative findet R32 immer mehr Anwendung.
Der Kompressionsprozess ist ein zentraler Bestandteil einer Wärmepumpe. Im Verdichter wird das Kältemittel auf einen höheren Druck gebracht, wodurch auch die Temperatur steigt. Durch diesen Prozess wird die gewonnene Wärmeenergie auf ein für die Heizung oder Warmwasserversorgung nutzbares Temperaturniveau gebracht.