Leopoldina Diskussionspapier (Foto: Leopoldina)
Energiewende

Leopoldina-Experten mahnen Bundesregierung beim Klimaschutz zur Eile

Die Energiewende in Deutschland und Europa steht vor großen Herausforderungen. Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, muss das Energiesystem grundlegend transformiert werden. Das heute veröffentlichte Leopoldina-Diskussionspapier „Leitideen für die Transformation des Energiesystems“ stellt hierfür wichtige Ansätze vor.

Die Autorinnen und Autoren des Papiers betonen die Wichtigkeit von Transformationsstrategien, die von den zu erreichenden Zielen her konzipiert werden und möglichst technologieoffen sind. Eine effektive Energiewende erfordert klare Rahmenbedingungen für Investitionen sowie Anreize und Vorgaben für eine effizientere Energienutzung. Ein breiter gesellschaftlicher Partizipations- und Diskussionsprozess ist dabei von großer Bedeutung.

Leopoldina: Elektrizität wird zentrale Rolle spielen

Eine zentrale Rolle in einem künftig auf erneuerbaren Energien basierenden Energiesystem wird Elektrizität spielen. Da der Energieertrag aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft schwankt und Speichertechnologien begrenzte Kapazitäten haben, müssen stoffliche Energieträger wie Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen. Dieser sollte dort produziert werden, wo die Energieerzeugung aus Photovoltaik oder Windenergie sehr kostengünstig ist. Dies kann auch in Ländern mit niedrigem Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen.

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Die Autorinnen und Autoren empfehlen, den Netzausbau für stoffliche Energieträger und Strom voranzutreiben. Da jedoch Wasserstoff und seine Derivate auf längere Sicht nicht in der Höhe des für Deutschland voraussichtlich bestehenden Bedarfs verfügbar sein werden, muss die Energieversorgung noch längere Zeit auch auf Erdgas beruhen. Deshalb sind für eine Übergangszeit parallele Strukturen für Erdgas, Wasserstoff und Wasserstoff-Derivate notwendig.

Europäische und ressortübergreifende Zusammenarbeitvon Leopodlina gefordert

Das Diskussionspapier empfiehlt außerdem, die europäische und ressortübergreifende Zusammenarbeit in der Klimapolitik zu vertiefen, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Ein wichtiges Instrument sollte der Ausbau des europäischen Emissionshandels zu einem einheitlichen, transparenten, langfristig tragfähigen und alle Emissionen umfassenden Steuerungsrahmen sein.

Um die Transformation des Energiesystems erfolgreich umzusetzen, ist eine Zusammenarbeit aller Wissenschaftsdisziplinen, einschließlich der Wirtschafts-, Sozial-, Verhaltens- und Politikwissenschaften, notwendig. In den Technikwissenschaften ist die Organisation der Schnittstelle zwischen Forschung und industrieller Nutzung von entscheidender Bedeutung.

Das Diskussionspapier „Leitideen für die Transformation des Energiesystems“ dient als Input für den Forschungsgipfel von Stifterverband, Expertenkommission Forschung und Innovation, VolkswagenStiftung und Nationaler Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der am Dienstag, 28. März in Berlin stattfindet.

Was ist die Leopoldina?

Die Leopoldina ist die nationale Akademie der Wissenschaften in Deutschland. Sie wurde 1652 in Schweinfurt gegründet und ist damit eine der ältesten Wissenschaftsakademien der Welt. Die Leopoldina hat ihren Sitz in Halle an der Saale und ist nach Kaiser Leopold I. benannt. Ihre Aufgabe besteht darin, wissenschaftliche Fragestellungen zu behandeln und wissenschaftsbasierte Politikberatung zu betreiben. Die Mitglieder der Leopoldina sind herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Fachrichtungen, die aufgrund ihrer wissenschaftlichen Leistungen in die Akademie gewählt werden. Die Leopoldina widmet sich Themen aus den Natur- und Lebenswissenschaften sowie den Geistes- und Sozialwissenschaften und veröffentlicht Stellungnahmen zu aktuellen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen. Die Akademie engagiert sich auch in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und dem Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft1.

Die Leopoldina ist unabhängig und berät Politik, Öffentlichkeit und Wissenschaft. Sie setzt sich für eine evidenzbasierte und interdisziplinäre Herangehensweise an gesellschaftliche Herausforderungen ein. Die Mitglieder der Leopoldina sind hoch angesehene Forscherinnen und Forscher, die durch ihre Expertise und ihr Engagement dazu beitragen, wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse in die Gesellschaft zu tragen.

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