Energiewende

Windräder sind keine „Vogel-Schredder“

Die Gegner von Windkraftanlagen argumentierten unter anderem gerne damit, das Windräder massenhaft Vögel töten würden, ja wahre „Vogel-Schredder“ seien. Doch eine aktuelle Studie belegt nun, dass das nicht der Fall ist.

Die aktuelle Studie, die vom schwedischen Energieversorger Vattenfall in Zusammenarbeit mit Vogel- und Naturschutzorganisationen durchgeführt wurde, untersuchte die Auswirkungen von Windkraftanlagen auf Vögel. Konkret wurden 11 Turbinen im Offshore-Windpark vor der Küste des schottischen Aberdeen mit Radarkameras ausgestattet, um die Flugbahnen von Vögeln zu überwachen. Insgesamt wurden mehr als 10.000 Videos ausgewertet. Hier kannst Du die Dokumentation der Studie herunterladen. Der Studie ist eine ähnlich angelegte dänsche Studie aus dem Jahr 2020 vorausgegangen.

Windräder: Kein einziger Zusammenstoß auf mehr als 10.000 Videos

Die Ergebnisse der Untersuchung könnten für einige Überraschungen sorgen. Denn obwohl Windrädern oft nachgesagt wird, für das Massensterben von Vögeln verantwortlich zu sein, wurde über den gesamten Untersuchungszeitraum kein einziger Zusammenstoß zwischen Vögeln und den Turbinen verzeichnet. Die Vögel haben offenbar gelernt, ihre Flugrouten so anzupassen, dass sie zwischen den Windrädern hindurchfliegen. Die Abstände zwischen den Vögeln und den Turbinen variierten je nach Vogelart zwischen 70 und 150 Metern.

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Die Technologie ermöglichte es, 3D-Flugspuren der Vögel zu erstellen. Es stellte sich heraus, dass nahezu alle von den Kameras erfassten Vogelarten ihre Flugrouten so anpassten, dass sie zwischen den Turbinen hindurchflogen. Selbst Vögel, die dem von den Rotorblättern überstrichenen Bereich weniger als 10 Meter nahe kamen, passten zum Großteil ihre Flugbahn an. Viele flogen dann parallel zur Ebene des Rotors.

Katzen und verglaste Gebäude für Vögel deutlich gefährlicher als Windräder

Allerdings ist zu beachten, dass die Untersuchung nicht ausschließen kann, dass Windkraftanlagen keine Gefahr für Vögel darstellen. Andere Studien zeigen, dass die Sterblichkeit von Vögeln in der Nähe von Windkraftanlagen um das 1,5-fache höher ist als bei Vögeln, die nicht in der Nähe von Windkraftanlagen leben. Allerdings sind belastbare Zahlen hier schwer zu eruieren, da die Zahl der pro Anlage getöteten Vögel je nach Land und Untersuchungsmethode variiert und oft sehr niedrig ist – zwischen einem und sieben jährlich.

Insgesamt zeigt die Studie jedoch, dass Windräder bei weitem nicht die größte Gefahr für Vögel darstellen. Als wesentlich gefährlicher gelten laut mehreren Untersuchungen verglaste Gebäude und Katzen. Die Ergebnisse der Untersuchung könnten dazu beitragen, die Diskussion um die Auswirkungen von Windkraftanlagen auf die Vogelwelt zu versachlichen und besser zu informieren.

Studienlage zu Windrädern und Vögeln

Es gibt Studien, die sich mit der Frage beschäftigen, ob Windräder für Vögel gefährlich sind. Hier sind einige Erkenntnisse aus diesen Studien:

  1. Studie zu Vogelverhalten bei Windenergieanlagen: Eine Studie anhand des Klim Windparks in Dänemark hat gezeigt, dass Vögel geschickt darin sind, die Rotorblätter von Windkraftanlagen zu umgehen. Insbesondere kurzgeschnabelte Gänse und Kraniche navigieren geschickt um die Anlagen herum oder fliegen in Höhen über der Gefahrenzone. Kraniche zeigten sogar die Fähigkeit, zwischen den Rotorblättern zu manövrieren. Die Kranichpopulation nahm nach der Installation der Turbinen sogar zu. Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen, dass Vögel effektive Wege finden, um Windenergieanlagen zu umgehen.
  2. Studie zur Minimierung von Vogelschlagrisiken: Britische Forscher haben sich mit Vogelkollisionen an Windkraftanlagen beschäftigt und Migrationsrouten sowie Flughöhen analysiert. Sie schlagen vor, potenziell riskante Standorte für Windkraftanlagen in der EU zu vermeiden, da etwa 10% der zukünftigen Standorte ein erhöhtes Risiko darstellen könnten. Die Analyse konzentriert sich auf Schnittpunkte zwischen Vogelrouten und Windkraftanlagen. GPS-Daten von 65 Studien mit 27 Vogelarten zeigten, dass weniger als 5% der Fälle mit konzentrierten Windkraftanlagen übereinstimmen. Die Studie betont die Machbarkeit von Windenergie zur Erreichung ehrgeiziger Klimaziele, trotz möglicher Kollisionsrisiken.
  3. Einordnung von Kritik an Windkraft: Studien betonen, dass Windkraftanlagen zwar Auswirkungen auf die Umwelt haben, aber im Vergleich zu anderen Bedrohungen wie industrialisierter Landwirtschaft, die Insektenpopulationen gefährdet, relativ geringe Gefahren für Vögel darstellen. Moderne Sicherheitsmaßnahmen, wie Sensoren und Kameras, verhindern Kollisionen. Windkraft wird als wichtiger Bestandteil der Energiewende angesehen und kann die Biodiversität schützen. Die Standortwahl und der Schutz von Naturgebieten sind dabei entscheidend.

Diese Studien zeigen, dass Vögel oft in der Lage sind, Windenergieanlagen zu umgehen, und dass die Auswirkungen auf Vogelpopulationen von verschiedenen Faktoren abhängen, darunter Standortwahl, Flughöhe und Sicherheitsmaßnahmen.

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