Smart Grids – was sind diese schlauen Stromnetze?
Die Energiewende hat in Deutschland in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen und vor allem auch endlich an Fahrt aufgenommen. Im Zuge dessen wird auch immer wieder von den sogenannten „Smart Grids“, also intelligenten Stromnetzen gesprochen. Doch was sind diese Smart Grids überhaupt und welche Bedeutung haben sie für die Energiewende?
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In den bisherigen „dummen Stromnetzen“ muss bei einem Überangebot von Strom – es wird mehr produziert als aktuell verbraucht wird – die Produktion, also die Einspeisung gedrosselt werden. Denn ein Stromnetz kann nun mal nicht mehr Strom aufnehmen, als es mit seiner Transportkapazität auch weiterleiten kann. Banals formuliert: Was reinfließt, muss auch rausflienen.
Das geschieht ausgerechnet, indem regenerative Erzeuger wie Windräder oder Solarparks gestoppt werden, während Kohle- und Gaskraftwerke weiterlaufen und weiter fleißig CO2 emitieren. Warum das? Die fossile Kraftwerke lassen sich eben nicht so schnell an- und abschalten, wie das bei Windrädern oder Fotovoltaik-Anlagen möglich ist. Und so wird bei Stromüberschuss weiter dreckiger Strom produziert, die saubere Stromerzeugung wird abgeschaltet. Genau hier kommen die Smart Grids ins Spiel.
Smart Grids sind adaptiv steuerbare Stromnetze
Smart Grids – auf Deutsch „Schlaue Netze“ – sind intelligente und damit adaptiv regelbare Stromnetze, die den Einsatz erneuerbarer Energien effizienter machen sollen. Sie basieren auf der Verbindung von herkömmlichen Stromnetzen und aller Komponenten mit moderner Informations- und Kommunikationstechnologie. So können Stromproduktion und -verbrauch viel besser aufeinander abgestimmt werden. Auch die Integration von dezentralen Energieerzeugern wie Solaranlagen oder Windkraftwerken wird durch Smart Grids erheblich erleichtert und optimiert.
Das Smart Grid kann Stromerzeugung und Strombedarf besser und schneller aufeinander abstimmen. Ergänzt um große Speichersysteme wie Pumpspeicherkraftwerke kann bei einem Stromüberangebot der regenerativ erzeugte Strom gespeichert und damit zwischengelagert werden. Windräder und Solarparks müssen nicht mehr vom Netz genommen werden. Später ruft das Smart Grid den gespeicherten Strom wieder ab, wenn nachts die Sonne nicht scheint oder sich bei Flaute Windräder langsamer drehen.
Doch nicht nur im Bereich der Energieerzeugung und Verteilung, sondern auch in Städten können Smart Grids einen Beitrag zur Energiewende leisten. Smart Cities, also intelligente Städte, setzen ebenfalls auf eine Vernetzung von Energie, Mobilität und Stadtteilentwicklung. Die Verbindung dieser Bereiche kann dazu beitragen, Energie effizienter zu nutzen und damit den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren.
Kein Smart Grid ohne Smart Meter
Ein Smart Grid reicht bis in den privaten Haushalt. Eine wichtige Rolle für die Funktion der Smart Grids spielen dabei auch Smart Meter, also intelligente Stromzähler. Das nicht etwa nur in der Industrie oder in großen Gebäuden, sondern auch in jedem normalen Haushalt. Diese intelligente Stromzähler ermöglichen eine sehr genaue und granulare Erfassung des Stromverbrauchs. Wann verbraucht welches Gerät im Haus wieviel Strom? Wieviel Strom liefert doe Fotovoltaik auf dem Dach, wie viel davon wird selbst verbraucht, wieviel eingespeist?
Solche Fragen beantwortet der Smart Meter mit seinen Messungen. Damit tragen diese intelligenten Stromzähler zu einer besseren Planung und Steuerung des Stromnetzes bei. Und in einem Smarthome kann dann auch auf ein Stromüberangebot reagiert werden, indem genau dann die Waschmaschine angeht und vom aktuell sehr günstigen dynamischen Strompreis profitiert. Das geht bereits mit Tibber, einem Anbieter eines slchen dynamischen Stromtarifs. Darüber hinaus liefern sie auch wertvolle Daten zur Stromqualität und Netzstabilität. Nicht nur das, auch der Haushalt selbst kann seinen Stromverbrauch und eventuell auch die Erzeugung detailliert analysieren und optimieren.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Smart Grids, also intelligent gemanagte Stromnetze, Smart Cities und Smart Meter und selbst das Smarthome wichtige Bausteine der Energiewende sind. Sie ermöglichen eine bessere Integration erneuerbarer Energien, eine effizientere Nutzung von Energie, eine Steuerung der Auslastung von Stromnetzen und somit auch eine Reduktion von Treibhausgasemissionen.
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