Preisobergrenze für neue digitale Stromzähler und den Zählertausch gilt auch bei Balkonkraftwerken
Die Schlichtungsstelle des Bundeswirtschaftsministeriums hat am 22. Februar eine ausführliche Empfehlung veröffentlicht, die sich mit den Kosten für einen modernen digitalen Stromzähler beziehungsweise den entsprechenden Austausch eines Zählers nach Installation eines Balkonkraftwerkes befasst. Konkret geht es um die Deckelung dieser Kosten.
Mit maximal 20 Euro ist alles gedeckt
Die Empfehlung definiert, dass ein Messstellenbetreiber höchstens 20 Euro im Jahr für den Betrieb eines modernen digitalen Stromzählers verlangen darf. Dieser Preisdeckel als Obergrenze gilt auch für den Fall, dass ein Zählertausch nach dem Einbau eines Balkonkraftwerkes erforderlich ist, um einen alten Stromzähler zu ersetzen. Damit wird der „Abschreckung über den Preis“ Einhalt geboten.
Die Empfehlung der Clearingstelle soll auch Anwälte bei der Rechtsauslegung in Zusammenhang mit dem EEG unterstützen. Die Schlichter betonen, dass das Gesetz zur Preisobergrenze eine Abrechnung pro Zählpunkt und nicht pro Zählrichtung vorgibt. Die Kosten für den Einbau eines neuen digitalen Stromzählers sind durch die jährliche Messstellenbetriebsgebühr gedeckt. Eine zusätzliche Rechnungsstellung für den Zählertausch ist damit per se unzulässig. Dies gilt auch für den Fall, dass der Zähler nach der Installation eines Balkonkraftwerkes getauscht werden muss.
Melde dich zum Newsletter an:
Extragebühren für Stromzähler außerhalb der Preisobergrenze sind unzulässig
Die Clearingstelle betont, dass der Betreiber keine extra Gebühren außerhalb des Preisobergrenzengesetzes für Anlagen unter einem Kilowatt Leistung verlangen darf. Die Entscheidung dürfte insbesondere für Stecker-Solar-Geräte hilfreich sein, da die Erträge bei Balkonanlagen im Vergleich zu Dachanlagen sehr gering sind und Kosten für den Stromzählertausch und erhöhte Messstellenbetriebskosten nicht in Relation zum Ertrag der Anlage stehen.
