Robert Habeck, Bundeswirtschaftsminister. (Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons)
Energiewende

Zu schnell, zu hart? Habeck will Öl- und Gasheizungen ab 2024 verbieten

Medienberichten (1) zu Folge arbeiten das Bundeswirtschaftsministerium unter der Führung von Robert Habeck und das Bauministerium, geführt von Klara Geywitz, an einem gewissermaßen brisanten Gesetzentwurf: Dieser sieht schrittweise vor (2), das in Häusern ab 2024 keine neuen Öl- und Gasheizungen mehr eingebaut werden dürfen. Ob Neubau oder Sanierung, Öl- und Gasheizungen sollen damit de facto verboten werden. Eine Sprecherin erklärte allerdings, dass es noch keine finalen Entwürfe für diese Gesetzesnovelle gibt. Der Entwurf sieht auch ein generelles Verbot von fossilen Heizungsanlagen nach 30 Jahren vor. Sprich, nach 30 Jahren Betriebe wäre eine Heizung mit fossilen Brennstoffen stillzulegent und zu ersetzen, auch wenn diese noch voll funktionstüchtig ist.

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Widerstand nicht nur vom Koalitionspartner FDP

Die FDP, immerhin Koalitionspartner von SPD und Grünen, kündigte bereits Widerstand gegen die geplante Gesetzesänderung an. Die FDP betont, sie sei der Meinung, dass die Regierungskoalition die Menschen im Land mit der Klimapolitik und den konkreten Plänen nicht überfordern dürfe. Widerstand kommt auch vom Eigentümerverband Haus & Grund, der diese geplanten Gesetze ablehnt und als „Gesetz aus der grünen Märchenwelt“ bezeichnet. Der Verband fordert, dass Bundeskanzler Olaf Scholz hier regulierend eingreifen solle.

Robert Habeck, Bundeswirtschaftsminister. (Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons)
Robert Habeck, Bundeswirtschaftsminister. (Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons)

Was bedeutet der Gesetzentwurf zum Verbot von Öl- und Gasheizungen konkret?

Wenn das Gesetz so wie besprochen kommt, hätte das zwei Konsequenzen. Beim Neubau eines Hauses dürfte von Anfang an keine Öl- oder Gasheizung mehr eingebaut werden. Es müsste also eine andere Heizunsart, am ehesten Wärmepumpen, zum Einsatz kommen. Bei modernen Neubauten mit ihrer sehr guten Dämmung und modernen Technik ist eine Wärmepumpe aber ohnehin im Prinzip die beste Wah. Daher werden diese schon heute sehr häufig verbaut.

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Problematischer aber sind ältere Gebäude mit Öl- und Gasheizungen. Wenn diese nach etlichen Jahren kaputt gehen und nicht mehr instand gesetzt werden können, dann dürfte der Bauherr sie nicht mehr durch eine neue Öl- oder Gasheizung ersetzen. Aber nicht jeder Altbau ist für eine Wärmepumpe geeignet. Geraden Gebäude aus Baujahren vor 1970, die keine modernen Wärmedämmkonzepten entsprechen, sind betroffen. Sie können eventuell nicht ohne eine umfassende und damit fast unbezahlbare energetische Sanierung mit einer Wärmepumpe beheizt werden. Doch wenn neben einer Wärmepumpe, die schnell mal 30.000 Euro oder mehr kosten kann, sich noch eine umfassende Dämmung von Fassade und Dach nötig wird, dann ist das für einen normalen Bürger auch mit Förderungen nicht mehr wirtschaftliche finanzier- und abbildbar.