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Fotovoltaik-Anlagen auf Ackerflächen: Sinnvoll oder nicht?

In den letzten Jahren hat sich die Nutzung von Fotovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung deutlich erhöht. Die Frage, ob Ackerflächen für die Errichtung solcher Anlagen genutzt werden sollten, ist jedoch umstritten. Befürworter argumentieren, dass die Nutzung von Ackerflächen für Solarenergie dazu beitragen kann, den Klimawandel zu bekämpfen. Gegner sehen in der Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen für andere Zwecke ein Problem. In diesem Artikel werden die Vor- und Nachteile von Fotovoltaik-Anlagen auf Ackerflächen gegenübergestellt.

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Vorteile von Fotovoltaik-Anlagen auf Ackerflächen

  1. Erneuerbare Energie: Die Nutzung von Ackerflächen für Fotovoltaik-Anlagen ist eine Möglichkeit, erneuerbare Energie zu produzieren. So kann das zur Verringerung des Kohlenstoffausstoßes beitragen.
  2. Kombination mit Landwirtschaft: Einige Landwirte nutzen bereits Ackerflächen für die Erzeugung von Solarenergie, während sie gleichzeitig weiterhin landwirtschaftliche Erzeugnisse anbauen können. Dies kann eine zusätzliche Einkommensquelle für Landwirte sein und dazu beitragen, ihre wirtschaftliche Stabilität zu erhöhen.
  3. Weniger Erosion: Die Installation von Fotovoltaik-Anlagen auf Ackerflächen kann auch dazu beitragen, Erosion zu verringern. Die Anlagen schützen den Boden vor Regen und Wind, was die landwirtschaftliche Nutzung langfristig unterstützen kann.
  4. Schaffung von Arbeitsplätzen: Die Errichtung von Fotovoltaik-Anlagen auf Ackerflächen kann auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen führen. Insbesondere für lokale Gemeinden, die von den Einnahmen aus der Solarenergieproduktion profitieren können. Sie schaffen für die Wartung der Anlagen entsprechende Arbeitsplätze.
  5. Agri-PV: Es gibt Agri-PV, bei der die Fotovoltaik-Anlagen speziell so gestaltet sind, dass sie in Einklang mit der Landwirtschaft genutzt werden können. Zum Beispiel kann das Licht durch halbtransparente Solarmodule scheinen, um den Pflanzen genügend Sonnenlicht zu ermöglichen. Oder die Fotovoltaik-Module werden nicht wie eine Art Überdachung aufgebaut sondern senkrecht wie Zäune, dann kann zwischen diesen „Zaunreihen“ weiter ganz normal Ackerbau betrieben werden. Das Fraunhofer Institut erforscht das Thema Agri-PV. Agri-PV bedeutet auf jeden Fall immer, die gleichzeitige Nutzung einer Fläche parallel für Fotovoltaik und Ackerbau.
  6. Fotovoltaik-Anlagen können dabei helfen, auf minderwertigen Ackerflächen, auf denen sich der Lebensmittelanbau mangels Bodenqualität etc. nicht rechnet, dann über Energiegewinnung Erträge zu erzielen.
Die Firma Next23Sun baut Agri-PV-Anlagen wie diese im Solarpark Aasen in Donaueschingen als Zaun-artige Anlage. Diese hier leistet 4.1-MegawattPeak und es kann weiter Landwirtschaft betrieben werden. (Foto: Next2Sun)
Die Firma Next2Sun baut Agri-PV-Anlagen wie diese im Solarpark Aasen in Donaueschingen als Zaun-artige Anlage. Diese hier leistet 4.1-MegawattPeak und es kann weiter Landwirtschaft betrieben werden. (Foto: Next2Sun)

Nachteile Fotovoltaik-Anlagen auf Ackerflächen

  1. Konkurrenz um Land: Ein großer Nachteil von Fotovoltaik-Anlagen auf Ackerflächen ist, dass sie mit der landwirtschaftlichen Nutzung konkurrieren. Die Umwandlung von wertvollen Ackerflächen in reine Solarparks könnte langfristig zu einer Verringerung der landwirtschaftlichen Produktion führen und damit die Ernährungssicherheit beeinträchtigen.
  2. Verlust von Biodiversität: Die Umwandlung von Ackerland in Solarenergieanlagen kann auch den Verlust von Biodiversität verursachen. Das, weil man damit natürliche Lebensräume zerstören kann. Dies kann sich negativ auf die lokale Tier- und Pflanzenwelt auswirken.
  3. Ineffizienz: Eine weitere Herausforderung bei der Nutzung von Ackerflächen für Fotovoltaik-Anlagen ist, dass es möglicherweise nicht die effizienteste Nutzung des Landes ist. Da landwirtschaftliche Flächen oft in flachen Gebieten liegen, sind sie oft auch ideal für Solarenergieanlagen. Es gibt jedoch auch Standorte, an denen der Einsatz von Solarenergie möglicherweise nicht optimal ist.
  4. Lebensmittelknappheit: Wenn immer mehr wertvolles und ertragreiches Ackerland für Fotovoltaik-Anlagen genutzt wird, kann dies zu einem Mangel an landwirtschaftlichen Erzeugnissen- führen. Die Folge wäre zu eine Lebensmittelknappheit.
  5. Ästhetik: Die Errichtung von Solarenergieanlagen auf Ackerflächen kann auch zu einer Verschlechterung des Landschaftsbildes führen. Das stellt für einige Menschen ein ästhetisches Problem dar.
  6. Wertverlust von Immobilien: Einige Anwohner befürchten auch, dass die Errichtung von Fotovoltaik-Anlagen auf Ackerflächen den Wert ihrer in der Nähe liegenden Immobilien mindern kann.
Zuletzt aktualisiert am Juli 24, 2023 um 5:52 pm . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Fazit:

Die Nutzung von Ackerflächen für Fotovoltaik-Anlagen ist ein kontroverses Thema. Während die Produktion von erneuerbarer Energie und die Einkommensgenerierung für Landwirte positiv sind, kann die Umwandlung von landwirtschaftlichen Flächen in Solarenergieanlagen auch zu Konflikten führen und negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Es ist wichtig, bei der Entscheidung über die Nutzung von Ackerflächen für Fotovoltaik-Anlagen alle Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen. Es ist zu berücksichtigen, wie sich dies auf die lokale Gemeinschaft, die Umwelt und die Wirtschaft auswirken kann.

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