Balkonkraftwerk: So einfach kannst Du den Ertrag messen
Sobald ein Balkonkraftwerk installiert ist, möchtest Du sicher auch wissen und deshalb messen, wieviel Stromertrag es Dir bringt. Dazu gibt es mehrere einfache Methoden. Bei den meisten davon kannst Du alles selbst einrichten und anschließen. Wir wollen diese Methoden hier besprechen.
Leistungsmessgerät wie Mess-Steckdosen & Co für das Balkonkraftwerk
Du kannst ein Leistungsmessgerät zwischen das Balkonkraftwerk und dein Stromnetz schalten, um die Leistung und den Ertrag deines Balkonkraftwerks zu messen. Diese Geräte sind im Handel meist als Zwischenstecker zu günstigen Preisen zu bekommen. Damit kannst Du zudem nicht nur den Ertrag deines Balkonkraftwerkes messen, sondern auch den Energieverbrauch anderer Geräte im Haushalt. Hier unsere Empfehlungen für solche Zwischenstecker mit Leistungsmessung:
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Fritz Dect 200 & 210
Die Fritz Dect 200 (für Innenräume) und die Fritz Dent 210 (mit Witterungsschutz für außen) sind Smart-Home-Steckdosen mit folgenden Funktionen:
- Das Schalten von angeschlossenen Geräten: Die Fritz Dect 200 und 210 ermöglichen das Ein- und Ausschalten von angeschlossenen Geräten, wie beispielsweise Lampen oder Haushaltsgeräten. Aber eben dann auch eines Balkonkraftwerkes.
- Messung des Energieverbrauchs: Die Steckdose misst den Energieverbrauch angeschlossener Geräte und zeigt diesen dann in der FritzBox-Oberfläche an. Zudem gibt es auch Smartphone-Apps von AVM, die den Verbrauch anzeigen. Bei einem Balkonkraftwerk wird dementsprechend nicht der Verbrauch, sondern „die Lieferung“, also der Ertrag angezeigt-
- Zeitpläne und Automatisierung: Mithilfe von Zeitplänen können angeschlossene Geräte automatisch ein- und ausgeschaltet werden. Auch die Einbindung in Smart-Home-Systeme ist möglich.
Vorteil beider Fritz-Steckdosen ist, dass sie gut und solide verarbeitet sind, recht präzise messen und bis zu 3600 Watt verarbeiten und messen können. Die Variante Dect 210 ist mit einem gute Wetterschutz auch im Freien nutzbar, was gerade bei einem Balkonkraftwerk an einer Außensteckdose sinnvoll ist. Sie hat eine sehr gute Funkreichweite, um noch mit der FritzBox zu kommunizieren. Nachteil ist, das beide ohne die Anbindung an die FritzBox nicht nutzbar sind.
Shelly Plug – günstiger geht es kaum
Ähnlich wie die Zwischenstecker von AVM funktioniert auch der Shelly Plug. Dieser Zwischenstecker ist mit der günstigste am Markt. Und dennoch bietet er viele spannende Funktionen: Anbindung an ein Smarthome per WLAN. Es wird dadurch kein Hub benötigt. Steuerung und Auswertung der Messungen in der Shelly-eigenen Smartphone-App, die es für iOS und Android gibt. Es können auch zeitgesteuerte Automationen eingerichtet werden. Beispielsweise Schaltvorgänge bei Sonnenauf- und Untergang. Vor allem aber misst der Shelly Plug eben auch den Stromverbrauch oder beim Balkonkraftwerk genau so die Einspeisung. Kompatibilität: Der Shelly Plug ist mit Alexa, Google Home, Android und iOS HomeKit kompatibel und mit den jeweiligen Sprachassistenten steuerbar.
Shelly Plus 1PM – wenn es mit Bastelei sein darf
Für den Shelly Plus 1PM – PM steht für „Power Meter“, also die Leistungsmessung – gilt im Prinzip das gleiche, wie für den zuvor beschriebene Shelly Plug. Auch dieses Gerät ist echt günstig. Aber es wird in eine Unterputzdose „hinter“ den Schalter oder die Steckdose geklemmt. Hier braucht es also einen Elektriker oder entsprechendes Fachwissen. Du kannst den Shelly Plus 1PM hinter der Steckdose anschließen, an die Du dein Balkonkraftwerk anschießt. Der Vorteil, Du kannst die Steckdose dann auch abschalten, also vom Stromnetz trennen, wenn das Balkonkraftwerk einmal ausgeschaltet werden soll.
Einfache Mess-Steckdosen ohne Smarthome und WLAN
Wenn es auch eine ganz einfache Lösung sein darf, die Du nicht mit Smartphone & Co auswerten, sondern einfach direkt ablesen willst, dann eignen sich auch die eher primitiven Messsteckdosen, die die Messwerte einfach auf einem Display anzeigen. Diese gibt es ihm jedem Baumarkt oder auch bei Amazon. Bei den besseren dieser Geräte kannst Du sogar den Kilowattpreis deines Energieversorgers eingeben und speichern, sodass Du auf dem Display auch die Kosten ablesen kannst. Beim Messen des Ertrages deines Balkonkraftwerkes wäre das dann die Ersparnis der durch die Selbsterzeugung nicht aus dem öffentlichen Netz verbrauchten Kilowattstunden.
Zusätzlich im Hauptverteiler messen
Wenn es etwas komplizierter aber auch detaillierter sein darf, kannst Du auch eine zusätzliche Messeinrichtung in deinem Hauptverteiler oder Zählerkasten installieren. Oder besser vom Elektriker installieren lassen. Ein gutes und noch bezahlbares Gerät kommt abermals von Shelly. Der Shelly 3EM ist ein Messgerät, das im Schaltschrank angeklemmt wird. Drei „Messzangen“ sitzen dann auf den Hauptleitungen jeder einzelnen Phase. Damit kannst Du dann alle drei Phasen deines Hausstromes messen. Du bekommst den gesamten Stromverbrauch im Haus oder der Wohnung angezeigt. Und wenn Du etwas einspeist, also mit dem Balkonkraftwerk einen Überschuss produzierst, dann taucht hat dieser als negativer Wert auf.
Moderne Zähler haben eine Rücklaufsperre und wenn es keine Zweirichtungszähler ist, weißt Du nicht, wieviel Strom in Richtung öffentliches Netz wandert. Mit dem Shelly 3EM erfährst Du genau das. Benutze also einen Shelly Plug oder Shelly Plus 1PM am Einspeisepunkt, um die Leistung deines Balkonkraftwerkes zu messen und den Shelly 3EM, um zu erfassen, wieviel Du ins Stromnetz „verschenkst“. Achtung: Schraub nicht selbst an deinem Hauptverteiler herum, sondern lass den Shelly 3EM oder vergleichbare gerate bitte vom Fachmann, also einem Elektriker installieren!
Die elegante Lösung – Balkonkraftwerke mit Mikrowechselrichter mit WLAN-Anschluss
Kommen wir zum Schluss zu der vielleicht elegantesten Lösung, die Du aber beim Kauf deines Balkonkraftwerkes von vorne herein einplanen musst. Es geht um Wechselrichter, die Du per WLAN und beispielsweise einer passenden Smartphone auslesen kannst. Wechselrichter messen die Leistungsdaten sowieso permanent.
Aber die WLAN-tauglichen Geräte haben einen „Logger„, der diese Daten aufbereitet und eben per WLAN sendet. Manche Hersteller bauen in ihre Geräte direkt eine WLAN-Sendeeinrichtung ein. Das ist heute der gängige Weg. Andere wie besipeilsweise Hoymiles bauen ein proprietäres Funksystem ein und bietet dann zusätzlich einer „Funkbrücke“ an, die die Signale des Wechselrichters empfängt und dann als WLAN-Signal wieder ausgeben. Bei Hoymiles heißen diese Geräte „DTU„.
